Protestmarsch: Asylsuchende kritisieren Flüchtlingspolitik

Etwa 50 Menschen sind am Wochenende in Würzburg zu einem Protestmarsch gegen die Asylpolitik nach Berlin aufgebrochen.
Bis hierhin soll der Protestmarsch der Kritiker der Asylpolitik gehen: Der Reichstag in Berln.
Bis hierhin soll der Protestmarsch der Kritiker der Asylpolitik gehen: Der Reichstag in Berln. © AP

Würzburg –Darunter sind einem Sprecher der Protestgruppe zufolge etwa 20 Flüchtlinge. „Es hat überhaupt keine Schwierigkeiten oder Vorkommnisse gegeben“, sagte eine Polizeisprecherin im Sonntag. Seit einem halben Jahr protestieren Asylbewerber in Würzburg gegen die Bedingungen in Gemeinschaftsunterkünften und für schnellere Asylverfahren. Nun wollen sie mit einem mehr als 500 Kilometer langen Fußmarsch durch Deutschland auf ihre Anliegen aufmerksam machen.

Die Gruppe hat etwa einen Monat für den Protestmarsch eingeplant. Täglich will sie rund 20 Kilometer zurücklegen. Eine zweite Gruppe werde mit dem Bus nach Berlin fahren, und dabei Flüchtlingslager in verschiedenen Städte ansteuern.

In der Hauptstadt wollen die Asylsuchenden gemeinsam demonstrieren. Neben der Abschaffung von Gemeinschaftsunterkünften und der Residenzpflicht fordern sie einen Abschiebestopp. Die Residenzpflicht besagt, dass sich Asylbewerber nur in einer festgelegten Region aufhalten dürfen.

Der öffentliche Protest hatte Mitte März in Würzburg begonnen. Mehrere in der Innenstadt zeltende Iraner verweigerten unter anderem wochenlang feste Nahrung, um als politische Flüchtlinge anerkannt zu werden. Einige von ihnen nähten sich kurzzeitig die Lippen zu. Seit mehreren Monaten gibt es auch in anderen Städten Bayerns Protestcamps von Asylbewerbern.

 

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