Pro Sekunde kommen 2,5 Menschen zur Welt

Während die Bevölkerungszahlen in einigen Ländern explodieren, schrumpfen in anderen Teilen der Welt die Bevölkerung besorgniserregend. Dies hat historische, interkulturelle und urbane Aspekte.
Zu Anfang der Zeitrechung lebten ungefähr 300 Millionen Menschen auf der Welt, im Jahre 1650 waren bereits rund eine halbe Milliarde. Die Industrielle Revolution sorgte für einen starken Zuwachsschub, der seitdem anhält und nicht nur exponentiell zunimmt, sondern superexponentiell: 1965 waren es 3,3 Milliarden Menschen weltweit und man spricht von einer sogenannten Bevölkerungsexplosion. Grund für die extreme Steigerung ist vor allem das Sinken der Sterberate bei einem nur langsamen Sinken der Geburtenrate.
Das Bevölkerungswachstum unterschiede sich von Region zu Region, insbesondere zwischen Entwicklungs- und Industrieländern. Die ärmsten Länder der Welt haben auch die höchsten Zuwachsraten. So wächst die indische Bevölkerung jährlich um mehr als das Doppelte der Einwohner der vier größten Deutschen Städte zusammen (Berlin, Hamburg, München, Köln) - um mehr als 15 Millionen. Das ist der größte Zuwachs weltweit. Neben Indien sind die einwohnerstärksten Länder sind südlich der Sahara, Pakistan, Bangladesch, Indonesien und die Philippinen. China hat als bevölkerungsreichstes Land durch seine Ein-Kind-Politik eine relativ niedrige Wachstumsrate.
Urbanisierung
Der Zuwachs findet vorwiegend in den Städten der Entwicklungsländer statt, die sich zu Megastädten entwickeln - ab 10 Millionen Einwohnern wird diese Bezeichnung gewählt. Im Jahr 1975 gab es nur fünf davon, im Jahr 2015 werden es voraussichtlich 26 sein. Der überwiegende Teil davon ist in asiatischen und lateinamerikanischen Ländern: Tokio ist die Größte Stadt mit 35 Millionen Einwohnern (2005). Danach folgen Mexiko-Stadt, New York City, Bombay, Sao Paolo, Delhi und Kalkutta.
Demografischer Wandel
Der Demografische Wandel beschreibt die Unterschreitung der Sterberate durch die Geburtenrate seit Mitte des 20. Jahrhunderts. Dadurch verlieren Staaten, Länder oder Kommunen an Bevölkerung, insbesondere durch die natürliche Schrumpfung der Bevölkerung kommt es dabei zu einer relativ starken demografischen Alterung. Als Beispiel schrumpfender Städte in Deutschland gelten vor allem ostdeutsche Städte. In Städten mir hohem Ausländeranteil wie beispielsweise Berlin kann der demografische Wandel gut aufgefangen werden, da die Geburtenrate höher ist. Wenn die Überalterung und das Sinken der Geburtenrate als Gefahr für die Sozialsysteme gesehen werden kann, ist die Einwanderung deren Chance.
Weltbevölkerungsuhr
Die Österreichische Stiftung für Weltbevölkerung und internationale Zusammenarbeit hat eine Weltbevölkerungsuhr online gestellt. Die Weltbevölkerungsuhr zählt natürlich nicht wirklich die Menschen, die tagtäglich auf der Erde geboren werden oder sterben. Ihr liegen Daten des US-amerikanischen Population Reference Bureau (PRB) zugrunde. Experten beim PRB errechnen den Zuwachs der Weltbevölkerung bis auf die Sekunde. Demnach kommen pro Sekunde 2,5 Menschen mehr auf die Welt. (nz)