Preis-Schock bei Flixbus: Weihnachts-Tickets bis zu 100 Prozent teurer!

Für den Vortag von Heiligabend schlägt Flixbus bis zu 100 Prozent auf die Ticketpreise drauf. Nutz das Unternehmen jetzt seine Monopolstellung und zockt die Kunden ab?
von  mge
Wer am 23. Dezember über Weihnachten nach Hause fährt, der muss tief in die Tasche greifen.
Wer am 23. Dezember über Weihnachten nach Hause fährt, der muss tief in die Tasche greifen. © dpa

München - Schlägt die Marktdominanz von Flixbus jetzt bei der Preispolitik durch?  Seit dem Sommer hat das Fernbusunternehmen quasi eine Monopolstellung. Mit der Übernahme des Konkurrenzunternehmens Postbus und dem Rückzug der Deutschen Bahn aus dem Fernbusgeschäft kontrolliert Flixbus 87 Prozent des Marktes. Klar, dass sich diese Stellung leicht ausnutzen lässt.

Schon länger wird befürchtet, dass sich das Quasi-Monopol des Unternehmens auf die Preise auswirken wird. Bislang war davon allerdings noch nicht wirklich was zu spüren - die Preise blieben recht konstant und vor allem konstant niedrig.

Bis jetzt! Wie ein Preisvergleich zeigt, dreht Flixbus zu den Weihnachtsfeiertagen extrem an der Preisschraube. Bis zu 100 Prozent mehr sollen die Kunden dann zahlen.

Wer beispielsweiese eine einfache Fahrt von München nach Berlin buchen will, der bekommt ein Ticket für die Direktfahrt am Mittwoch, den 7. Dezember, ab 22 Euro.  Am Freitag, den 23. Dezember, kostet die Fahrt dann allerdings schon mindestens 48 Euro (Alle Preisabfragen am 01.12.16).

<strong>Flixbus will Berlin und Hamburg im 20-Minuten-Takt verbinden</strong>

Nutzt Flixbus seine Monopolstellung aus?

In der "Bild" widerspricht eine Unternehmenssprecherin dieser Sichtweise: „Die Preisspanne ist die selbe wie immer, aber viele Kunden haben einfach schon früh gebucht“, erklärt sie und verspricht: "Wer früher bucht, bekommt die günstigsten Tickets“.

Glaubhaft?

Jein! Wer sich am heutigen Donnerstag noch für einen spontanen Wochenendtrip nach Berlin entscheidet, der bekommt für Freitag noch ein Bus-Ticket für 28 Euro. Also gerade mal sechs Euro mehr als für die Fahrt in einer Woche.  Auch ein Ticket für den 20. Januar 2017 bekommt man im Moment nicht für unter 22 Euro - von einem Frühbucherrabbat kann also nicht die Rede sein.

Werden Flixbus-Kunden zu Weihnachten abgezockt?

Auf der anderen Seite liegen die Preise für die Dezembertage bis zum 23. tatsächlich verhältnismäßig nah beieinander. Es scheint, dass alleine der 23. Dezember diesen extremen Preisausschlag zeigt.

Flixbus bedauert Irrfahrt nach Berlin

Dass für den Vortag von Heiligabend, noch dazu einem Freitag, besonders viele Menschen schon fühzeitig eine Busreise buchen, um die Feiertage bei der Familie daheim zu verbringen, ist plausibel. Dann würde also die hohe frühzeitige Nachfrage für diesen Tag den Preis bestimmen.

Abzocke oder konsequent marktorientierte Preispolitik? Das kann man so oder so sehen.

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