Polizist tötet und zerstückelt Mann auf Verlangen

Ein LKA-Beamter tötet einen Geschäftsmann und zerstückelt die Leiche. Täter und Opfer kannten sich von einer Kannibalen-Website und hatten die Tat geplant.
Dresden - Grausame Tötung aus bizarrer Lust: Ein LKA-Beamter aus Sachsen hat einen Geschäftsmann (59) aus Hannover umgebracht und die Leiche zerstückelt. Opfer und Täter hatten sich in einem Kannibalen-Forum im Internet kennengelernt und die Bluttat bis ins Detail geplant. Die Staatsanwaltschaft geht von einer „Tötung auf Verlangen“ aus. Der LKA-Beamte sitzt wegen Mordverdachts in U-Haft. Unklar ist, ob er Leichenteile gegessen hat.
„Dieser Fall zeigt, wie leicht Menschen mit den grauenvollsten Phantasien im Internet zusammenkommen“, kommentierte Dresdens Polizeipräsident Dieter Kroll gestern auf einer Pressekonferenz die Horror-Tat. Denn bislang deutet nichts darauf hin, dass das Opfer seinen Tod nicht wollte. Seit Anfang Oktober hatten der Beamte und der Geschäftsmann Kontakt über Chat, Email, SMS, und Telefon. Kennengelernt hatten sie sich über eine Kannibalen-Webseite. Der Geschäftsmann soll bereits seit der Kindheit mit der Phantasie gespielt haben, sich umbringen und verspeisen zu lassen, sagten Freunde der Polizei.
Ein Arbeitskollege hatte den 59-Jährigen am 11. November als vermisst gemeldet. Da war der Geschäftsmann schon tot. Der 59-Jährige hatte sich am 4. November mit dem Zug auf die Reise nach Dresden gemacht. Am Hauptbahnhof traf er sich mit dem LKA-Beamten – eine Verabredung zum Tod.
Die beiden homosexuellen Männer fuhren zum Wohnhaus des Beamten nach Reichenau, das dieser auch als Pension betreibt. Gäste waren nicht im Haus, weil renoviert wurde. Für das Duo also der ideale Platz für die Bluttat. Der LKA-Beamte verletzte den Geschäftsmann mit einem Messer schwer am Hals, kurz darauf starb der 59-Jährige. Dann zerstückelte der Polizist die Leiche in kleinste Teile und vergrub sie auf dem Grundstück der Pension. Die ganze Aktion habe vier bis fünf Stunden gedauert, sagte er den Ermittlern.
Diese waren ihm durch die Abfrage von Verbindungsdaten und der Analyse der Webseite auf die Spur gekommen. Als die Polizei dann ihren verdächtigen Kollegen aufsuchten, zeigte dieser, wo er die Leichenteile vergraben hatte. Gerichtsmediziner obduzieren derzeit die Überreste. Oberstaatsanwalt Erich Wenzlick sagte gestern, alles deute auf eine Tötung auf Verlangen hin. Ein sexuelles Motiv habe der LKA-Beamte abgestritten – und auch, dass er Leichenteile gegessen habe.
Der Fall erinnert an den Kannibalen-Mord von Rotenburg. Im März 2001 hatte ein damals 44-Jähriger einen Berliner mit dessen Einverständnis getötet und das Fleisch des Opfers teilweise verzehrt.