Polizei will nicht mehr im Fall Maddie ermitteln

Die portugiesische Justiz will Mitte Juli den Fall des verschundenen Mädchens ad acta legen, haben Lissabonner Zeitungen herausgefunden. Dafür müssten die Eltern für unschuldig erklärt werden. Die wollen sich nicht dazu äußern.
von  Abendzeitung
Verschwundene Madeleine: Zu den Akten gelegt
Verschwundene Madeleine: Zu den Akten gelegt © AP

Die portugiesische Justiz will Mitte Juli den Fall des verschundenen Mädchens ad acta legen, haben Lissabonner Zeitungen herausgefunden. Dafür müssten die Eltern für unschuldig erklärt werden. Die wollen sich nicht dazu äußern.

Rund 14 Monate nach dem Verschwinden der kleinen Madeleine McCann will die portugiesische Justiz die Ermittlungen nach Presseberichten einstellen. Die Kriminalpolizei habe nicht genügend Anhaltspunkte gefunden, um jemanden konkret für das Verschwinden des britischen Mädchens verantwortlich zu machen, berichteten mehrere Lissabonner Zeitungen am Dienstag.

Offiziell gab es zum angeblich bevorstehenden Ende der Ermittlungen zunächst keine Bestätigung. Die Staatsanwaltschaft werde den Fall am 14. Juli zu den Akten legen, schrieb das Blatt «Correio da Manhã».

Bisher nur Gerüchte

Die knapp vier Jahre alte Madeleine war Anfang Mai 2007 aus der Ferienwohnung ihrer britischen Eltern an der Algarve-Küste in Südportugal spurlos verschwunden. Die Ermittler gingen zunächst von einer Entführung aus.

Bisher nur Gerüchte

Später neigten sie zu der Annahme, dass das Mädchen wahrscheinlich getötet wurde. Sie verdächtigten auch die Eltern, mit dem Tod der Tochter zu tun gehabt zu haben. Die Eltern wiederum mobilisierten mit einer groß angelegten Aktion weltweit Unterstützer für die Suche nach ihrer Tochter. Der Sprecher der McCanns, Clarence Mitchell, konnte die Berichte über die bevorstehende Einstellung der Ermittlungen zunächst nicht bestätigen. Gerry und Kate McCann seien sich der Gerüchte bewusst. «So lange wir keine offizielle Bestätigung haben, wollen wir uns dazu nicht äußern», sagte er. Wenn die Berichte stimmten, müssten die Behörden in Portugal die Eltern nun für unschuldig erklären. (dpa)

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