Polizei ermittelt nach Tigerdrama im Kölner Zoo

Nach dem tödlichen Angriff eines Sibirischen Tigers auf eine Tierpflegerin in Köln will die Polizei nun den genauen Hergang klären. Ein Todesermittlungsverfahren ist eingeleitet worden
von  dpa
Polizei und Rettungswagen im Kölner Zoo: Tiger "Altau" tötete seine Pflegerin.
Polizei und Rettungswagen im Kölner Zoo: Tiger "Altau" tötete seine Pflegerin. © dpa/Marius Becker

Nach dem tödlichen Angriff eines Sibirischen Tigers auf eine Tierpflegerin in Köln will die Polizei nun den genauen Hergang klären. Deshalb sei ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet worden, teilte die Polizei Köln mit.

Köln - Der Sibirische Tigerkater "Altai" hatte am Samstag im Kölner Zoo die erfahrene Pflegerin angefallen und mit einem Biss in den Hals getötet. Zoo-Direktor Theo Pagel erschoss die vier Jahre alte Raubkatze. Aber seine 43 Jahre alte Mitarbeiterin konnte er nicht mehr retten. Gefahr für Zoobesucher hat nach Auskunft des Zoos nicht bestanden, da der Tiger sein Innengehege nicht verlassen konnte.

Der tragische Unfall ereignete sich gegen Mittag bei Reinigungsarbeiten. Die Pflegerin habe nach derzeitigem Kenntnisstand wohl vergessen, den Tiger einzusperren, teilte der Zoo mit. Vermutlich sei sie von der Raubkatze von hinten angefallen worden.

Noch im Jahresbericht 2011 hatte Pagel begeistert von seinen Amurtigern geschrieben, wie die Sibirischen Tiger auch genannt werden. Erst im Frühjahr 2011 waren Weibchen "Hanya" und Männchen "Altai" aus Frankreich und Großbritannien im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) nach Köln gekommen. "Es war "Liebe auf den ersten Blick"", schrieb er. "Schon nach relativ kurzer Zeit konnten wir die Tiere zusammenlassen." Schon Anfang November warf das Weibchen vier Junge. Eines verendete nach wenigen Tagen, die anderen entwickelten sich gut. Sie wurden "Jegor", "Mila" und "Finja" genannt. Sie durften Anfang Februar zum ersten Mal auf die Außenanlage.

Der 1860 gegründete Köln Zoo ist einer der ältesten in Deutschland. Dort sind rund 10 000 Tiere 750 verschiedener Arten zu Hause. Im Frühjahr 2012 war dort ein Gepard über die Gitter seines Geheges in die Flamingo-Anlage gesprungen. Er konnte aber von Zoo-Mitarbeitern schnell wieder zurückgebracht werden.

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