Polizei erfindet Geschichte vom "Fett-Mörder"
Die Gangster-Bande, die in Peru Menschen wegen ihres Körperfettes umbringen soll, existiert nicht . Das räumte jetzt der zuständige Polizeigeneral ein. Die offensichtlich gefundene Geschichte sollte offenbar von kriminellen Akten der Polizei ablenken.
Die haarsträubende Geschichte um angebliche "Fett-Mörder" in Peru hat jetzt den Urheber der offensichtlich falschen Angaben den Posten gekostet. Der Leiter der Kriminalpolizei, Polizeigeneral Eusebio Félix, wurde am Dienstag entlassen. Zugleich ordnete der oberste Polizeichef, General Miguel Hidalgo, eine Untersuchung an, warum Félix die falschen Angaben in Umlauf brachte.
Die Zeitung "La República" hatte schon am Vortag spekuliert, die Geschichte sei lanciert worden, um von Ermittlungen gegen die Polizei wegen der Ermordung von Kriminellen im Norden Perus abzulenken. In der Stadt Trujillo steht die Polizei im Verdacht, zwischen August 2007 und März 2008 insgesamt 40 Kriminelle umgebracht zu haben.
Selbst die Regierung bekräftigte den Verdacht
Bereits am Montag hatte die lokale Polizei in der peruanischen Region Monzón die Existenz der Bande, die weltweit für Schlagzeilen sorgte, bestritten. "Dass in der Region eine Bande von 'Pishtacos' (mythische Gestalt aus den Anden, die ihren Opfern das Fett raubt) aktiv sein sollte, hat uns völlig verwundert, weil wir wissen, dass das nicht stimmt", war ein Beamter zitiert worden. Sogar Perus Innenminister Octavio Salazar hatte den von Félix erhobenen Verdacht gegen die angeblichen Fett-Mörder vor elf Tagen zunächst noch ausdrücklich bekräftigt. Demnach habe die Bande jahrelang Menschen geköpft, um deren Fett für umgerechnet etwa 10.000 Euro je Liter an Kosmetikfirmen zu verkaufen. Allerdings wird Menschenfett, soweit bekannt, nicht in Kosmetikartikeln verwendet und stünde zum Beispiel auch aus Schönheitskliniken zur Verfügung. (dpa)
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