Pistorius vor Gericht: "Wir waren so verliebt"

Oscar Pistorius schildert vor Gericht die Nacht, in der er angeblich aus Versehen Freundin Reeva Steenkamp erschoss. Staatsanwalt: Es war Mord.
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Abschied: Reeva Steenkamps Sarg wird zur Trauerfeier ins Krematorium von Port Elizabeth gebracht.
dpa Abschied: Reeva Steenkamps Sarg wird zur Trauerfeier ins Krematorium von Port Elizabeth gebracht.

Pretoria - Tränen fließen überall. Während die Familie und Freunde im Victoria Park in Port Elizabeth Abschied von Ex-Model Reeva Steenkamp nehmen, erzählt Oscar Pistorius vor dem Magistratsgericht in Pretoria aufgelöst seine Version der Todes-Nacht. Der Staatsanwalt wirft dem Paralympics-Star vor, vorsätzlich seine Freundin Reeva Steenkamp in der Nacht des Valentinstags durch die geschlossene Toilettentür erschossen zu haben.

Eigentlich ging es bei der Anhörung gestern nur darum, ob der Paralympics-Star auf Kaution frei kommt. Dass Pistorius seine Version der tödlichen Schüsse präsentierte, überraschte alle. „Um 22 Uhr waren wir im Schlafzimmer, sie machte Yoga-Übungen. Ich schaute TV und hatte meine Beinprothesen abgenommen. Am Ende des Abends gingen wir ins Bett. Reeva hatte mir ein Valentins-Geschenk gemacht. Wir waren so verliebt“, so Pistorius in seiner eidesstattlichen Erklärung. Beide seien eingeschlafen. Ein Geräusch aus der Toilette habe ihn aufgeschreckt und in „Terror“ versetzt. „Weil ich meine Beine nicht anhatte, fühlte ich mich verletzlich. Ich feuerte Schüsse durch die Toilettentür“.

Dann sei ihm aufgefallen, dass seine Freundin nicht im Bett lag, schilderte Pistorius. Daraufhin habe er die Tür mit einem Cricketschläger aufgebrochen. „Reeva lebte noch. Sie starb in meinen Armen“. Die Waffe habe er unter dem Bett gehabt, weil er schon einmal Opfer eines Verbrechens gewesen sei, gab der behinderte Sportler an. Staatsanwalt Gerrie Nel glaubt nicht an ein Versehen: „Der Angeklagte hat vier Schüsse abgefeuert, drei davon töteten die Frau. Selbst wenn wir die Einbrecher-Version annehmen, dann war das noch immer vorsätzlicher Mord“. Als Pistorius die Worte des Staatsanwalts hörte, brach er zusammen, vergrub sein Gesicht in den Händen. Am Ende wurde die Entscheidung, ob der Sportler auf Kaution frei kommt, vertagt.

Auch außerhalb des Gerichtssaals gab es neue Zweifel an der Unschuld Pistorius. Eine SMS, die Reeva Steenkamp in der Nacht ihres Todes von Rugby-Spieler Francois Hougaard bekommen habe, könnte der Grund eines Streits gewesen sein, schrieb die Zeitung „Die Burger“.

 

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