Piraten machen fette Beute: Öl für 80 Millionen
Es war ein dreister Überfall der Seeräuber: Jetzt ankert der riesige Tanker vor der somalischen Küste. Doch eine Befreiungsaktion ist zu riskant
DUBAI Die Piraten aus Somalia werden immer dreister: Jetzt haben sie sogar einen riesigen Tanker gekapert, 330 Meter lang und mit zwei Millionen Barrel Öl an Bord. Mit der „Sirius Star“ ankerten sie vor der Hafenstadt Harardhere. Das Rohöl an Bord hat einen Wert von 80 Millionen Euro, allerdings haben die Piraten keine Gelegenheit, es zu entladen. Deswegen wird erwartet, dass sie Lösegeld in Millionenhöhe verlangen werden.
Noch nie wurde ein so großes Schiff von Seeräubern eingenommen – und diese haben es besonders schlau angestellt. Weil vor der somalischen Küste inzwischen sehr viele Kriegsschiffe für Sicherheit sorgen, verlegten sie den Ort des Überfalles auf die „Sirius Star“ auf die Gewässer vor der kenianisch-tansanischen Küste.
Von so viel Dreistigkeit zeigte sich auch Admiral Mike Mullen vom Generalstab der US-Marine beeindruckt. „Sie sind sehr professionell“, sagte er, und klang dabei fast widerwillig bewundernd. Ausgezeichnet bewaffnet, exzellent vorbereitet und strategisch erfolgreich hätten die Piraten den Tanker gekapert.
US-Leutnant Nathan Christensen, ein Sprecher der 5. US-Flotte, erklärte, er rechne nicht damit, dass amerikanische Kriegsschiffe den gekaperten Tanker umstellen würden.
Auch andere Experten glauben nicht, dass es zu einem militärischen Befreiungsschlag kommen wird. Dies sei angesichts der 25 Mann Besatzung auf dem Tanker zu riskant.
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