Piraten kapern deutschen Chemietanker vor Oman

Wieder ein Piratenangriff: Ein deutscher Chemietanker ist vor der Küste Omans von Piraten gekapert worden. Der Besatzung gehe es aber gut, heißt es. Das Schiff gehört einem deutschen Besitzer.
von  Abendzeitung
Piraten vor der Küste am Horn von Afrika
Piraten vor der Küste am Horn von Afrika © dpa

SALALAH/LONDON - Wieder ein Piratenangriff: Ein deutscher Chemietanker ist vor der Küste Omans von Piraten gekapert worden. Der Besatzung gehe es aber gut, heißt es. Das Schiff gehört einem deutschen Besitzer.

Die Seeräuber hätten die „Marida Marguerite“ am frühen Samstagmorgen in ihre Gewalt gebracht, teilte die EU-Marinemission Atalanta am Abend in London mit. Das Schiff fahre unter der Flagge der Marschall-Inseln, habe aber einen deutschen Besitzer. Der Besatzung – 19 Inder, ein Ukrainer und zwei Mann aus Bangladesch – gehe es gut.   

Das Schiff wurde laut Atalanta rund 120 Seemeilen von der Stadt Salalah in Oman entfernt angegriffen. Die Piraten hätten sich dem 13 000-Tonnen-Tanker in einem kleinen Boot genähert und Granaten und Schusswaffen abgefeuert. Die Crew berichtete, sie habe die Seeräuber an Bord klettern sehen.

Ein anderes Handelsschiff habe versucht, über Funk Kontakt zu dem Chemietanker aufzunehmen. Als Antwort kam jedoch die Aufforderung, nicht näher zu kommen. Die Situation werde weiter aufmerksam beobachtet, hieß es von Atalanta.

Die Gewässer am Horn von Afrika gelten als extrem gefährlich. In den vergangenen Monaten wurden dort immer wieder Schiffe von Piraten gekapert, die Lösegeld forderten. Auch deutsche Schiffe sind immer wieder darunter. Erst vor wenigen Tagen hatten niederländische Marinesoldaten das Containerschiff „Taipan“ aus der Gewalt somalischer Piraten befreit. Unter der Besatzung, die unverletzt blieb, waren auch zwei Deutsche.

Im April 2009 hatten Piraten vor Somalia das deutsche Containerschiff „Hansa Stavanger“ in ihre Gewalt gebracht. Die 24- köpfige Besatzung, darunter fünf Deutsche, und das Schiff wurden erst Monate später gegen Zahlung eines Lösegeldes in Höhe von 2,7 Millionen Dollar (2,1 Millionen Euro) freigegeben.

dpa

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