Pilot soll Warnung des Tower in Beirut ignoriert haben

In sehr seltenen Fällen kann ein starkes Unwetter dazu führen, dass ein Flugzeug abstürzt. Noch ist unklar, wieso die Ethopian-Air-Maschine vor Beirut verunglückte. Sollte das Wetter schuld gewesen sein, wird eine Frage wichtig: Flog der Pilot trotz Warnung des Tower ins Gewitter?
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Helfer tragen ein Wrackteil
dpa Helfer tragen ein Wrackteil

BEIRUT - In sehr seltenen Fällen kann ein starkes Unwetter dazu führen, dass ein Flugzeug abstürzt. Noch ist unklar, wieso die Ethopian-Air-Maschine vor Beirut verunglückte. Sollte das Wetter schuld gewesen sein, wird eine Frage wichtig: Flog der Pilot trotz Warnung des Tower ins Gewitter?

Bei Ermittlungen zum Absturz einer Maschine der Ethiopian Airlines kurz nach dem Start in Beirut sind Gerüchte aufgetaucht, der Pilot sei vor dem Flug gewarnt worden. Letzte Instruktionen der Tower-Besatzung, er solle wegen drohenden Sturmes umkehren, habe der Mann ignoriert, heißt es. Er habe plötzlich die Flugrichtung geändert, anschließend sei die Maschine vom Radar verschwunden, erklärte das libanesische Verkehrsministerium. Der Pilot sei den Instruktionen des Towers zunächst gefolgt, habe dann aber abrupt und schnell den Kurs geändert und sei in die Gegenrichtung geflogen, sagte Verkehrsminister Ghasi Aridi.

Der libanesische Verteidigungsminister Elias Murr konnte am Dienstag solche Berichte allerdings nicht bestätigen. Auch sei unklar, ob Unwetter der Grund für den Absturz gewesen sei. «Bislang wissen wir noch nicht, was genau passiert ist», sagte Murr, «wir müssen die Black Box finden und dann werden wir es erfahren.» Ein Terroranschlag wird von offizieller Seite ausgeschlossen.

Besseres Wetter als am Unglückstag

Am Tag nach dem Unglück vor der Küste Libanons setzten die Einsatzkräfte am Dienstag ihre Suche nach Opfern fort. Bei deutlich besserem Wetter als am Vortag begannen Spezial-Taucher von einem amerikanischen Bergungsschiff aus mit der Arbeit. Libanesischen Armeekreisen zufolge übernahm ein deutsches Schiff die Leitung der Operation.

Die Bundeswehr ist im Auftrag der Vereinten Nationen vor der Küste stationiert, um im Rahmen der sogenannten UNIFIL-Mission Waffenschmuggel zu unterbinden. Zudem leisten die deutschen Soldaten See-Aufklärung. «Das deutsche Minenjagdboot Laboe hilft uns, die Trümmer des Flugzeugs zu finden», hieß es aus Kreisen der libanesischen Armee.

Bei dem Absturz am Montag kamen vermutlich alle 90 Insassen des Flugzeugs - darunter 54 Libanesen, 22 Äthiopier sowie weitere Passagiere - ums Leben. Bislang wurden 30 Leichen geborgen.

(dpa/nz)

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