Pfoten weg, Sarkozy!

Der temperamentvolle Franzose geht der nüchternen Brandenburgerin Angela Merkel mit seinem ständigen Getätschel angeblich zunehmend auf die Nerven. Selbst das Kanzleramt soll schon vorgesprochen haben...
von  Abendzeitung
Richtig begeistert schaut sie nicht: Sarkozy legt Merkel seine Hand auf die Schulter.
Richtig begeistert schaut sie nicht: Sarkozy legt Merkel seine Hand auf die Schulter. © AP

PARIS - Der temperamentvolle Franzose geht der nüchternen Brandenburgerin Bundeskanzlerin Angela Merkel mit seinem ständigen Getätschel angeblich zunehmend auf die Nerven. Selbst das Kanzleramt soll schon vorgesprochen haben...

Nicolas Sarkozy ist Franzose ungarischer Herkunft – eine explosive, temperamentvolle Mischung. Carla Bruni, einst männermordendes, bindungsunwilliges Model, ist diesem speziellen Charme bereits erlegen und zur braven Première Dame mutiert. Doch nicht alle Frauen schmelzen bei dem glutäutigen kleinen Mann dahin. Erst recht nicht unsere Kanzlerin.

Derzeit sorgt ein Artikel der Schweizer Zeitung „Le Matin“ für Aufregung, sein Titel: „Pfoten weg!“ Bundeskanzlerin Angela Merkel reagiere zunehmend genervt auf die Zuwendungen ihres französischen Amtskollegen, heißt es dort. Hier ein kleines Bussi, da die Hand auf der Schulter, ein zärtlicher Klaps auf den Rücken – „Merkel hasst das“, schreibt „Le Matin“. „Sie konnte schon Chiracs Handküsse nicht leiden, aber Sarkozys Verhalten ist ihr einfach zu viel.“ Angeblich will die deutsche Botschaft in Paris bereits einen Hinweis an den Elysée übermittelt haben, dass Merkel künftig weniger Tätscheleien wünsche.

Im Kanzleramt wurde der Bericht als „pure Fantasie“ dementiert. Allerdings ist es kein Geheimnis, dass Sarkozy der Kanzlerin mit seinem Aktionismus auf die Nerven geht – erst jüngst wieder, als Sarko die Teilverstaatlichung von Europas Industrie forderte.

Die Franzosen registrieren die Berichte über Merkels Berührungsängste mit leichter Belustigung. In den dortigen Klatschblättern kommen nun eigens Körpersprache-Experten und deutsche Zeitungs-Korrespondenten zu Wort, die über die Unterschiede der deutschen und französischen Begrüßungskultur referieren dürfen. „Die Deutschen begrüßen sich nur mit Handschlag und schauen sich dabei fest in die Augen“, erfahren erstaunte Franzosen da. Das Fazit von „Le Matin“: „Die anämische Pastorentochter und der gebräunte Südländer passen einfach nicht zusammen.“

zo

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