Peruanerin bekommt mit 116 ihre erste Rente

Filomena Taipe Mendoza ist die älteste Frau der Welt. Jetzt hat die Peruanerin ihren ersten Rentenantrag ausgefüllt und bekommt 32 Euro im Monat.
von  Mark Bihler / Politik
Der Ausweis der Peruanerin: Sie ist 116 Jahre alt.
Der Ausweis der Peruanerin: Sie ist 116 Jahre alt. © dpa

Filomena Taipe Mendoza ist die älteste Frau der Welt. Jetzt hat die Peruanerin ihren ersten Rentenantrag ausgefüllt und bekommt 32 Euro im Monat.

Lima - Vielleicht reicht die neue Rente ja für Filomena Taipe Mendoza zu einem neuen Gebiss. „Ich hätte gerne wieder Zähne. Im Moment kann ich nur Maisbrei und Stampfkartoffeln essen.“ Mendoza ist die vermutlich älteste Frau der Welt. Und kassiert jetzt im Alter von 116 Jahren erstmals staatliche Rente. Dabei bräuchte sie das Geld nicht.

„Junger Mann, ich bin nicht aus dem vergangenen Jahrhundert. Ich stamme aus dem Jahrhundert zuvor. Ich bin ganz schön alt“, belehrte Mendoza den Beamten, der ihr auf dem Amt beim Ausfüllen des Rentenantrags half. Künftig bekommt sie monatlich 125 Soles, das sind etwa 32 Euro. Die Grundrente steht seit 2011 allen Peruanern über 65 Jahren zu, die über keine eigenen Pensionsansprüche verfügen.

Ihre Rente hat sich Mendoza redlich verdient: „Ich hatte ein schweres Leben“, sagt sie. „Ich bin jung Witwe geworden und habe hart gearbeitet, um meine neun Kinder großzuziehen.“ Die 116-Jährige lebt in ganz einfachen Verhältnissen in der Andenregion Huancavelica. Nachbarn helfen ihr ein bisschen, doch ansonsten schlägt sie sich ohne große Hilfe durch.

Als Geburtsdatum steht der 20. Dezember 1897 in ihrem Ausweis. Das sorgte bei der Nationalbank für Probleme. Denn Mendoza musste für ihre Rente ein Konto eröffnen. Doch das Computersystem der Bank akzeptiert keine Geburtsdaten vor 1900. Also richteten die Bankangestellten Mendozas Rentenkonto per Hand ein. Dass sie so alt geworden ist, liege an ihrer Ernährung – da ist sich Mendoza sicher. „Ich habe immer Kartoffeln, Bohnen, Ziegenfleisch und Käse gegessen“, erzählt sie. „Alles stammt von meinem Hof. Ich esse nichts aus der Dose oder Tüte. Und ich trinke keine Limonade.“

Auch der Ernährungswissenschaftler Luis Aguilar Esenarro sieht einen Zusammenhang zwischen der ausgewogenen Ernährung und dem Rekord-Alter: „Das Fleisch versorgt sie mit Proteinen, die Kartoffeln mit Energie. Außerdem hat sie Gemüse und Obst gegessen“, sagte Esenarro. Mit ihren 116 Jahren ist die Bäuerin wohl die älteste Frau der Welt. Bislang galt die Japanerin Misao Okawa als Rekordhalterin. Doch sie ist drei Monate jünger als Mendoza. Und bezieht wohl schon ein paar Jährchen länger Altersbezüge als die Peruanerin.

 

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