Patientinnen in Klinik vergewaltigt: Krankenpfleger angeklagt
Ein Krankenpfleger ist wegen Vergewaltigungen in einer Klinik angeklagt worden. Der 35-Jährige soll zwischen 2009 und 2013 im Klinikum Hildesheim in Niedersachsen junge Patientinnen narkotisiert und missbraucht haben.
Hildesheim - Ein Krankenpfleger ist wegen Vergewaltigungen in einer Klinik angeklagt worden. Der 35-Jährige soll zwischen 2009 und 2013 im Klinikum Hildesheim in Niedersachsen junge Patientinnen narkotisiert und missbraucht haben. Außerdem filmte der Mann seine Taten, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
In weiteren Fällen soll der Mann die Geschlechtsteile von zuvor betäubten Patientinnen fotografiert haben. Außerdem wird ihm vorgeworfen, junge Frauen auch in Privatwohnungen betäubt und missbraucht zu haben.
Insgesamt wurde der Mann wegen Vergewaltigung in 13 und sexueller Nötigung in sieben Fällen angeklagt. Der Fall war im März bekanntgeworden: Die Fahnder waren dem Mann auf die Spur gekommen, als sie in einem anderen Ermittlungsverfahren Datenmaterial bei ihm sicherstellten. Bei der Auswertung stießen sie auf Videos, die den Missbrauch von Patientinnen zeigen. Der Kinderkrankenpfleger räumte alle Vorwürfe ein, er sitzt in Untersuchungshaft.
Zum Verhängnis seien dem 35-Jährigen die Videos geworden, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hildesheim, Christina Pannek. Darauf seien sämtliche Verbrechen festgehalten. Bei den Taten in der Klinik sei der Mann fast immer nach demselben Schema vorgegangen: Wenn er nachts mit den Kindern und Jugendlichen alleine auf der Station war, betäubte er die Opfer mit einem Narkosemittel. Dann verging er sich an ihnen und ließ dabei die Videokamera laufen.
Weil der Mann den Opfern das Gesicht mit Tüchern abgedeckt hatte, sei es nicht möglich gewesen, alle Betroffenen zu identifizieren, sagte Pannek. Auf der Station waren Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 17 Jahren untergebracht.
Neben den Verbrechen in der Klinik wird dem 35-Jährigen vorgeworfen, junge Frauen in mehreren Privatwohnungen vergewaltigt zu haben. Der Mann habe sich dabei wiederholt als Arzt ausgegeben, der den Frauen Blut abnehmen und dies für Ausbildungszwecke filmen wollte. Tatsächlich habe er den Opfern Narkosemittel verabreicht, sie dann missbraucht und die Taten gefilmt. Die Staatsanwaltschaft hat ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben.
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