Papst will „Buße, Heilung und Erneuerung“

Spannung vor Erklärung des Vatikan. 87 Prozent sind gegen den Zölibat
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Papst Benedikt XVI.
dpa Papst Benedikt XVI.

Spannung vor Erklärung des Vatikan. 87 Prozent sind gegen den Zölibat

Das Schreiben ist fertig, der Papst hat unterschrieben, und doch ist noch unklar: Was sagt der Papst zu den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche? Und sagt er etwas zu Deutschland oder doch nur zu den Fällen in Irland?

Am heutigen Samstag soll die lang erwartete Stellungnahme von Benedikt veröffentlicht werden. Nur soviel ist bisher bekannt: Der Papst hofft nach eigenen Worten, dass der Brief zu „Buße, Heilung und Erneuerung beiträgt“. Mit dem Schreiben wollte der Papst auf eine Welle von Missbrauchsfällen in Irland reagieren.

Die Fälle in Deutschland, seit Ende Januar kommen beinahe täglich neue ans Licht, kamen ihm dazwischen. Nicht nur die deutschen Bischöfe hoffen, dass der Pontifex sich auch über die Fälle in Klöstern Schulen und Chören äußert, oder dass sich Konsequenzen aus dem Schreiben ergeben. Die bayerischen Bischöfen hatten tags zuvor beschlossen, künftig bei jedem Verdachtsfall zwingend die Staatsanwaltschaft einzuschalten.

Nach Ansicht von Experten gibt es Grund zur Hoffnung, dass Missbrauchsfälle an Kindern in Zukunft abnehmen. Täter müssten „viel mehr als früher damit rechnen, erwischt zu werden“, sagt der Hannoveraner Kriminologe Christian Pfeiffer. Statistisch seien die „polizeilich registrierten Fälle seit 1997 um 30 Prozent zurückgegangen“, sagte Pfeiffer. Der tatsächliche Rückgang dürfte höher liegen, weil die Anzeigebereitschaft der Opfer deutlich gewachsen sei.

Eine übergroße Mehrheit von 87 Prozent der Deutschen ist für eine Abschaffung des Zölibats in der Katholischen Kirche. Unterstützt wird diese Mehrheit durch Altabt Odilo Lechner. Der ehemalige Leiter der Benediktinerklöster Andechs und St.Bonifaz hält diesen für notwendig; „ich persönlich meine, dass das etwas ist, das der Kirche nottut, was die Gemeinden brauchen“, sagte er in Bayern 3. Allerdings, so der Abt, sehe er im Zölibat nicht die Hauptursache der Missbrauchsfälle .

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