Papst macht eine Million Euro Miese

Auch der Heilige Stuhl und der Vatikanstaat leiden wirtschaftlich unter der Krise. Vor allem die Aktivitäten von Papst Benedikt XVI. und die Verwaltung des Heiligen Stuhls können derzeit kaum gegenfinanziert werden.
Der Vatikan hat das Haushaltsjahr 2008 mit einem Minus abgeschlossen. Grund seien die geringeren Spenden und Zuwendungen infolge der weltweiten Wirtschaftskrise, erklärte der Vatikan. Es war bereits das zweite Haushaltsdefizit in Folge. Die weltweite Finanzkrise habe die Jahresabrechnung stark geprägt, teilte der Kardinalsrat am Samstag in Rom nach der Prüfung der Bilanzen mit.
Der Heilige Stuhl konnte das Minus aber deutlich verringern. Nach einem Fehlbetrag von 9,06 Million Euro 2007 waren es 2008 nur noch 0,9 Millionen Euro. Einnahmen von 253,9 Millionen Euro standen Ausgaben von 254,8 Millionen Euro gegenüber. Der gesamte Vatikanstaat geriet mit 15 Millionen Euro in die roten Zahlen. Die größten Ausgaben verursachten den Angaben zufolge die Aktivitäten von Papst Benedikt XVI. und die Verwaltung des Heiligen Stuhls, zu der auch Radio Vatikan und andere Medien gehören. Die Verwaltung von Vatikanstadt hatte demnach mit hohen Kosten für die Restaurierung von Kulturgütern und Sicherheitsmaßnahmen zu kämpfen, die zu einem Minus von 15,3 Millionen Euro führten. 2007 gab es hier noch einen Gewinn von 6,7 Millionen Euro. Der Vatikan hatte auch in Telefon- und Internetsysteme investiert. Die Spenden der Kirchen weltweit an den Vatikan, der sogenannte Peterspfennig, waren ebenfalls rückläufig. Zu den größten Gebern gehören die USA, Italien und Deutschland. Der Papst nutzt dieses Geld zur Unterstützung von Kirchen in ärmeren Ländern und für Wohltätigkeitszwecke. Zusätzliche 21 Millionen Euro stammten 2008 von den einzelnen Diözesen, «wobei sich die deutschen Bistümer als die spendabelsten erwiesen», wie Radio Vatikan am Samstag berichtete. (AP/dpa)