Papst: Kirche muss Lehren aus Missbrauchsskandal ziehen

Angesichts zahlreicher Fälle sexuellen Missbrauchs durch Geistliche hat Papst Benedikt XVI. die katholische Kirche zum Nachdenken über sich selbst aufgefordert.
von  Abendzeitung
Papst Benedikt XVI. fordert zum Umdenken auf.
Papst Benedikt XVI. fordert zum Umdenken auf. © dpa

ROM - Angesichts zahlreicher Fälle sexuellen Missbrauchs durch Geistliche hat Papst Benedikt XVI. die katholische Kirche zum Nachdenken über sich selbst aufgefordert.

"Wir müssen uns fragen, was wir tun können, um möglichst viel des geschehenen Unrechts wiedergutzumachen", sagte der Papst am Montag in seiner traditionellen Ansprache an die Kurie. Die Kirche müsse überlegen, "was falsch war an unserer Botschaft", und die "Demütigung" als Aufruf zur Erneuerung begreifen.

Das Ausmaß des Missbrauchs, wie es im zu Ende gehenden Jahr offenbar wurde, habe "eine unvorstellbare Dimension" angenommen, sagte Benedikt vor den im Vatikan versammelten Kardinälen und Bischöfen. "Wir wissen um die besondere Schwere dieser von Priestern begangenen Sünde und unsere entsprechende Verantwortung", erklärte der Papst. Die Verbrechen müssten aber auch in einem breiteren gesellschaftlichen Kontext gesehen werden – etwa im Zusammenhang mit der Verbreitung von Kinderpornografie und Sextourismus. So sei Pädophilie noch in den 70er Jahren nicht so verpönt gewesen wie heute. dapd

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