Papst beklagt Blutvergießen in Afrika
Zum Osterfest hat Benedikt XVI. die Gläubigen dazu aufgerufen, «mit den Waffen der Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Liebe und Vergebung» die Geißeln in der Welt zu bekämpfen. Er rief zur Versöhnung in Nahost auf, wohin er im Mai reisen wird.
Papst Benedikt XVI. hat bei der Ostermesse in Rom zu Frieden und Versöhnung in einer von Wirtschaftskrisen, Krieg, Elend und Terror gepeinigten Welt aufgerufen. Afrika leide «über alle Maßen aufgrund grausamer und endloser - oft vergessener - Konflikte, die verschiedene seiner Nationen zerreißen und mit Blut überströmen», sagte Benedikt am Sonntag auf dem festlich geschmückten Petersplatz.
Er erinnerte zugleich an wachsende Armut und Verbreitung von Krankheiten wie Aids auf dem Kontinent. Vor mehr als 100.000 Gläubigen und Touristen rief er alle auf, mit den Waffen der Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Liebe und Vergebung die zahlreichen Geißeln in der Welt zu bekämpfen. Der Papst forderte außerdem «erneute, ausdauernde und aufrichtige Bemühungen», um den israelisch-palästinensischen Konflikt beizulegen. Vorbedingung für eine Lösung des Nahostkonflikts sei eine «schwierige aber unerlässliche Versöhnung», mahnte Benedikt in seiner Osterbotschaft. Benedikt reist im Mai in die Region.
Besonders in Zeiten weltweiter Lebensmittel-Knappheit, Wirtschaftskrise, alten und neuen Formen von Armut, Klimawandel, wachsenden Migrationsströmen und Zukunftsängsten sei es dringend erforderlich, neue Hoffnungsperspektiven zu eröffnen, mahnte der Papst. Gewalt und Elend zwängen viele, auf der Suche nach einer Überlebenschance die Heimat zu verlassen. Auch gebe es einen ständig bedrohlichen Terrorismus und wachsende Ängste vor unsicherer Zukunft. Zugleich warnte das Kirchenoberhaupt ferner vor «Materialismus und Nihilismus». Er beklagte eine verbreitete Weltanschauung, die «nicht über das experimentell Feststellbare hinauszublicken vermag und sich trostlos in ein Gefühl des Nichts zurückzieht, das der definitive Endpunkt der menschlichen Existenz wäre».
Im Anschluss spendete Benedikt den Segen «Urbi et Orbi» (Der Stadt und dem Erdkreis) und sprach Osterglückwünsche in 63 Sprachen. In Italienisch erinnerte der Papst ein weiteres Mal an das Leiden der Zehntausenden von Menschen durch das starke Erdbeben in den Abruzzen am vergangenen Montag. In der Nacht hatte Benedikt, der am kommenden Donnerstag 82 Jahre alt wird, im Petersdom die Osterwache gefeiert. Die Christen feiern an Ostern die Auferstehung Jesus Christus von den Toten vor 2000 Jahren. (dpa/epd)
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