Panne: FDP und NPD werben mit gleicher Familie

 Ganz schön in die Hose gegangen ist ein Wahlwerbespot der FDP: In dem Clip radelt die gleiche Familie durchs Bild wie bei einer Filmchen der NDP.
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Mit dieser Parade-Familie haben sowohl FDP als auch NPD geworben.
FDP Wahlspot Mit dieser Parade-Familie haben sowohl FDP als auch NPD geworben.

Ganz schön in die Hose gegangen ist ein Wahlwerbespot der FDP: In dem Clip radelt die gleiche Familie durchs Bild wie bei einer Filmchen der NDP.

München - Wahlwerbung muss einfach sein. Ein paar schöne Bilder, ein paar simple Sprüche. Deshalb greifen Parteien gerne mal auf unverfängliches Filmmaterial zurück, das Agenturen in rauhen Mengen anbieten. Pech aber wenn die rechtsradikale NPD dieselbe Szene verwendet. So geschehen beim Wahlwerbespot der FDP mit Spitzenkandidet Rainer Brüderle. Ab Minute 1:20 radelt Familie auf die Kamera zu. Die gleiche, die im Spot der NPD ab Minute 1:08 zu sehen ist.

FDP-Sprecher Peter Blechschmidt bestätigte die Doublette. Die von den Liberalen für die Produktion beauftragte Hamburger Agentur Reinsclassen habe für den Werbefilm „frei zugängliches Material“ eingekauft. Im Netz bieten verschiedene Anbieter den 15-Sekunden-Clip „Family With Two Kids Cycling In The Park“ an – in höchster HD-Auflösung etwa für 170 US-Dollar. Perfektes Material um Rainer Brüderles "nur mit uns gibt es vier weitere gute Jahre" in Szene zu setzten. Das dachte sich auch die NPD. Ihre Botschaft allerdings noch etwas genauer. Die Rechtsradikalen wollen in "intakte Familien" und "glückliche Kinder". Heile Welt, denn im NDP-Spot geht es dumpf um angebliche Überfremdung.

Die FDP hatte angeblich keinen Hinweis, dass auch die NPD dieses Filmmaterial genutzt hatte. „Die entsprechende Passage wird nun herausgenommen und durch eine andere Szene ersetzt“, sagte Blechschmidt. Offen ist, ob die Partei bei der Überarbeitung auch eine aufmüpfige Fliege aus dem Wahlspot tilgt, der in einer Mainzer Bäckerei gedreht wurde. Von Brüderle unbemerkt dreht sie zunächst eine Runde über der Butterstulle, ehe sie die Kaffeetasse des Spitzenkandidaten erkundet.

Auch die NDP war bei der Begutachtung etwas schlampig: Denn Mutter und Vater radeln in dem Spot ohne Helm. Und das im Clip einer Partei, der es ach so viel um Sicherheit geht - an allen Fronten. Kommt es zum Sturz, wäre die "intakte Familie" wohl etwas lädiert.

Übrigens: Auch eine finnische Medienagentur nutzte die Familienszene ebenfalls einmal für einen potenziellen Werbespot. Damals ging es um Quark.

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