Paketbombe von Potsdam war zündfähig

In der Vorweihnachtszeit werden Pakete normalerweise freudig erwartet. Seit DHL mit Paketbomben erpresst wird, sieht das anders aus. Zugleich wurde bekannt, dass die in einer Potdamer Apotheke entdeckte Paketbombe zündfähig war.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Potsdam - Die in einer Potsdamer Apotheke entdeckte Paketbombe im Zusammenhang mit der DHL-Erpressung war mit Batterien zündfähig. "Es war eine Sprengvorrichtung, die bei einer Umsetzung erhebliche Gefahr für Leib und Leben bedeutet hätte", sagte Brandenburgs Innenstaatssekretärin Katrin Lange im Innenausschuss des Landtags.

An einer Metallbüchse mit Nägeln und einem Polenböller seien mehrere Batterien angeschlossen gewesen. Daher werde wegen räuberischer Erpressung und Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion ermittelt. Das Paket war am vergangenen Freitag entschärft worden.

Bisher 113 Hinweise eingegangen

Nach Angaben des Innenministeriums sind bei der Sonderkommission "Quer" bislang 113 Hinweise eingegangen. Dadurch habe sich bisher keine heiße Spur ergeben, sagte der zuständige Referent Andreas Backhaus. "Darunter sind auch Meldungen zu verdächtigen Paketen, die sich bislang aber stets als harmlos herausgestellt haben."

Nach Angaben von Lange war eine bereits am 6. November bei einem Online-Händler in Frankfurt (Oder) entdeckte Paketbombe vom Händler sofort als verdächtig eingestuft worden. Daraufhin sei die Sendung von Spezialisten der Polizei untersucht worden. "Auch dabei handelte es sich um eine unbekannte Spreng- und Brandvorrichtung", sagte Lange. "Wir gehen davon aus, dass auch diese Sendung von dem Erpresser aufgegeben wurde."

Gehäuft Fehlalarme

Im Zusammenhang mit dem Vorfall mehren sich im Raum Berlin-Brandenburg die Fehlalarme wegen verdächtiger Pakete. Es gebe einen merklichen Anstieg der Fehlalarme, seit einer Apotheke in Potsdam in der Vorwoche Woche eine Paketbombe zugestellt worden sei, sagte ein Polizeisprecher. So hätten unter anderem unerwartet früh zugestellte Weihnachtsgeschenke oder unerwartete Werbesendungen in der vergangenen Woche mehrfach Sprengstoffexperten auf den Plan gerufen.

Auch in anderen Regionen Deutschlands stieg die Alarmbereitschaft, wie ein Beispiel vom Nikolaustag im rheinland-pfälzischen Cochem an der Mosel zeigt. Wegen eines Nikolauspakets ohne Absender hatte der Empfänger die Polizei gerufen - die aus Sicherheitsgründen kurzerhand den Marktplatz evakuieren ließ und Sprengstoffexperten des Landeskriminalamts herbeirief. Die Evakuierung wurde schließlich aufgehoben, nachdem der Empfänger das Paket selbst geöffnet hatte.

Die erhöhte Alarmbereitschaft in der Bevölkerung begrüßt die Polizei trotz der Fehlalarme und warnt weiter vor dem Öffnen verdächtiger Pakete.

Lesen Sie auch: Polizei warnt vor verdächtigen Paketen

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.