Ostern: Das Fest der Kämpfer
Ostern gehört denen, die nicht nur an sich selbst denken. Der AZ-Chefredakteur Arno Makowsky über die aktuelle Botschaft des Osterfests.
München - Ostern – hat dieses Fest eigentlich etwas zu bedeuten jenseits von Ostereiersuchen und Lammbraten und ein paar freien Tagen? Nur 85 Prozent der Deutschen wissen, was an Ostern überhaupt gefeiert wird, nämlich die Auferstehung von Jesus Christus. Dafür ist es den Händlern endlich gelungen, den weihnachtlichen Geschenketerror auf Ostern auszuweiten.
Dabei ist die eigentliche Osterbotschaft für uns heute sehr aktuell. Ein Mensch opfert sich für die anderen; er stirbt, damit die Zukunft eine bessere wird. Ostern gehört denen, die nicht nur an sich denken, auch wenn sie dabei nicht ihr Leben riskieren. Die an eine Idee glauben. Man muss, um dafür Beispiele zu finden, nicht einmal auf den Majdan in Kiew blicken, wo manche Demonstranten für ihre Überzeugung tatsächlich gestorben sind. Oder auf die Mitglieder der Occupy-Bewegung, die sich gegen soziale Ungerechtigkeit und die Macht der Banken einsetzen. Es genügt schon, einmal zu registrieren, wie viele Menschen sich im Alltag um andere bemühen: eine Armentafel organisieren, Kleidung und Spielsachen ins Flüchtlingsheim bringen, ihre dementen Eltern pflegen – mit vielen persönlichen Opfern.
In unserer Gesellschaft der Egoisten und Selbstoptimierer steht so etwas nicht hoch im Kurs. Dabei kann eine Gemeinschaft nur mit Menschen funktionieren, die auch an andere denken. Ostern ist das Fest der Kämpfer für eine bessere Welt.
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