Organspenden-Affäre: Ermittlungen laufen weiter

Die Affäre um Spender-Lebern in Göttingen ist noch nicht beigelegt. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig warte noch auf zwei Untersuchungskommissionen.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Die Affäre um Spender-Lebern an der Göttinger Universitätsmedizin ist noch nicht beigelegt. Die auf Korruptionsfälle spezialisierte Staatsanwaltschaft Braunschweig warte noch auf die Ergebnisse zweier Untersuchungskommissionen, sagte Sprecherin Birgit Seel.

Göttingen/Braunschweig - Dem früheren Leiter der Göttinger Transplantationschirurgie wird vorgeworfen, mit Unterstützung eines weiteren Arztes in 23 Fällen medizinische Daten so manipuliert zu haben, dass seine Patienten bevorzugt Spender-Lebern erhielten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit Juni wegen des Verdachts der Bestechlichkeit. Auch an seiner früheren Arbeitsstelle in Regensburg soll der Transplantationsmediziner in ähnliche Machenschaften verwickelt gewesen sein.

Die Experten hätten beim Abgleich der Daten zwar Auffälligkeiten entdeckt, sagte Seel. Noch sei aber nicht klar, ob es sich tatsächlich um Manipulationen handele. Eine mit externen Fachleuten besetzte Kommission wurde von der Universitätsmedizin einberufen, die andere von der Bundesärztekammer.

Angesichts der großen Fülle medizinischer Daten sei die Auswertung langwierig und die Bewertung der Ergebnisse kompliziert, sagte Seel. Die Staatsanwaltschaft gehe derzeit davon aus, dass die Kommissionen Zwischenberichte bis zum Ende der ersten Quartals 2013 abgeben werden. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse werde ihre Behörde dann voraussichtlich ein eigenes Sachverständigengutachten in Auftrag geben.

Sollte es sich herausstellen, dass die inzwischen nicht mehr an der Göttinger Universitätsmedizin tätigen Ärzte tatsächlich medizinische Befunde manipuliert haben, müsse geklärt werden, ob dadurch tatsächlich Patienten bevorzugt Spender-Lebern erhalten haben. Zudem sei dann zu prüfen, ob andere Patienten, die dann später oder gar keine Spenderorgane mehr erhalten haben, deshalb gestorben sind.

Die Braunschweiger Staatsanwaltschaft hatte im September auch die ursprünglich von der Staatsanwaltschaft Göttingen eingeleiteten Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung gegen den Transplantationsmediziner übernommen.

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.