Ölpest – und jetzt noch Hurrikans

Noch kein endgültiger Erfolg beim Stopfen des Lecks. Jetzt besteht noch zusätzliche Gefahr durch die Wirbelstürme. Die Hurrikans könnten den Ölteppisch noch weiter verteilen.
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Die Vidio-Aufnahme zeigt, wie der eingepumpte Borschlamm dirch die undichten Stellen in den Rohren entweicht
ap Die Vidio-Aufnahme zeigt, wie der eingepumpte Borschlamm dirch die undichten Stellen in den Rohren entweicht

NEW ORLEANS - Noch kein endgültiger Erfolg beim Stopfen des Lecks. Jetzt besteht noch zusätzliche Gefahr durch die Wirbelstürme. Die Hurrikans könnten den Ölteppisch noch weiter verteilen.

Und wieder schwindet eine Hoffnung – auf ein baldiges Ende der Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko. Bis Freitag Nachmittag scheiterten die ersten beide Versuche, das Leck in 1500 Metern Tiefe mit riesigen Mengen Schlamm zu stopfen. Selbst BP-Manager halten es für völlig offen, ob weitere Versuche am Wochenende gelingen werden. Und schon droht eine neue Gefahr: Dass die in Kürze aufkommenden Hurrikans noch mehr Öl aus dem Golf an Land spülen könnten.

Bei der jetzt angewendeten „Top Kill“-Methode werden mit großem Druck pro Minute rund 8000 Liter Schlamm in das Bohrloch gepresst. Die Hoffnung ist, dass dadurch der Gegendruck des in die Höhe schießenden Öls soweit gesenkt werden kann, dass das Leck mit Zement abgedichtet werden kann. Das ist ein Verfahren, das in so großer Tiefe noch nie angewendet wurde.

Als einen gewissen Erfolg werten es die BP-Techniker, dass die vom Meeresgrund aufsteigende braune Wolke fast ausschließlich aus Schlamm besteht, was aber noch keine endgültige Bedeutung haben muss.

Zwei weitere Versuche sind aber geplant. Zwischen ihnen liegen jeweils 16 Stunden Pause, in denen neuer Schlamm herangeschafft und „das Verfahren angepasst wird“, so BP-Manager Doug Suttles.

Der Ölkonzern hat bereits Vorkehrungen für den Einsatz einer neuen Technik getroffen. Dabei handelt es sich um ein Oberflächen-Abdichtungssystem.

Bei dem Verfahren soll das bestehende Steigrohr zur Quelle am Meeresgrund entfernt und durch ein neues, breiteres Rohr mit einer Ringdichtung ersetzt werden. Auf diese Weise solle der Großteil des ausströmenden Öls und Gases aufgefangen werden.

Egal wie die nahezu verzweifelten Rettungsversuche ausgehen – die nächste Gefahr für die Küstenregionen im Golf steht bereits vor der Tür: In Kürze beginnt die Hurrikan-Saison.

Dann könnten, so die Befürchtung, die von der Karibik mit großen Geschwindigkeiten herandriftenden Winde, die riesigen Ölmengen, die sich bereits jetzt im Golf befinden, mit aller Macht an die Küsten, vor allem ins Mississippi-Delta driften. Das würde die sensiblen Öko-Gebiete auf Jahre massiv schädigen.

mh

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