Oder-Deich auf 75 Meter Länge abgerutscht

Von einer „brenzligen Situation“ spricht Brandenburgs Innenminister Rainer Speer (SPD). An der Oder ist ein großes Stück Deich abgerutscht. Die Oder hat jetzt den Scheitelpunkt der Hochwasserwelle erreicht.
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Ein Deichläufer prüft die Festigkeit des Deichs
dpa Ein Deichläufer prüft die Festigkeit des Deichs

FRANKFURT/ ODER - Von einer „brenzligen Situation“ spricht Brandenburgs Innenminister Rainer Speer (SPD). An der Oder ist ein großes Stück Deich abgerutscht. Die Oder hat jetzt den Scheitelpunkt der Hochwasserwelle erreicht.

Die beschädigte Stelle am Oderdeich in der Neuzeller Niederung ist dreimal länger als zunächst gemeldet. Nach Angaben der Kreisverwaltung Oder-Spree rutschte auf einer Länge von 75 Metern auf einem neuen Deichabschnitt der noch nicht verfestigte Deckboden ab. „Die Lage ist nicht besorgniserregend“, sagte eine Sprecherin. Der Deich selbst sei nicht gefährdet. Angehörige der Feuerwehr seien dabei, die Stelle abzudichten. Bis zum Mittag sollte die Schadstelle gesichert sein.

Nach Angaben des Brandenburger Innenministeriums wird die Stelle mit Sandsäcken und sogenannten Faschinen gesichert. Das sind Strauchbündel, die ein weiteres Abrutschen des Deiches verhindern sollen. Brandenburgs Innenminister Rainer Speer (SPD) sprach von einer „brenzligen Situation“. Die Beanspruchung der Deiche sei angesichts des Hochwassers „außerordentlich hoch“.

Der Hochwasserscheitel hatte in der Nacht Ratzdorf und die Neuzeller Niederung erreicht. In Ratzdorf an der Neißemündung sind die Pegel seither weitgehend stabil. Am Vormittag wurden 6,28 gemessen. Das waren mehr als ein halber Meter unter dem Jahrhundert-Hochwasser von 1997. In Frankfurt (Oder) lag der Pegel am Morgen mit 5,92 Metern nur noch knapp unter dem Richtwert für die höchste Warnstufe 4 von sechs Metern.

Der Wasserstand wird sich nach derzeitigen Prognosen mehrere Tage im Scheitelbereich bewegen. Angesichts der Wassermassen sollte gegen 13.30 Uhr ein Polder im Nationalpark Unteres Odertal bei Schwedt in der Uckermark geflutet werden. Dazu wurde auch Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) erwartet, der sich zuvor über die Lage im Oderbruch informieren wollte.

ddp

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