Odenwaldschule sagt Opfern Entschädigung zu

HEPPENHEIM - Die Odenwaldschule will den mehr als 50 Opfern von sexuellem Missbrauch doch eine finanzielle Entschädigung zahlen. Der Sprecher des Schulvorstands, Johannes von Dohnanyi, sprach am Dienstag von einem «sechsstelligen Betrag».
Damit bestätigte er einen Bericht der «Frankfurter Rundschau», die eine Summe von mindestens 100 000 Euro nannte. Das Geld solle noch im Laufe des Jahres dem von Opfern gegründeten Verein «Glasbrechen» überwiesen werden, zitierte die «FR» den Vorstandsvorsitzenden der Schule, Michael Frenzel. «Da wird konkret etwas passieren», gab die Zeitung Frenzel wieder.
Die frühere Bundesfamilienministerin Rita Süssmuth (CDU) hatte dagegen noch am Montag bei einem Besuch der Reformschule im südhessischen Heppenheim im Beisein von Schulleiterin Margarita Kaufmann Hoffnungen auf eine finanzielle Entschädigung gedämpft. «Es fehlt nicht an der Bereitschaft dazu», sagte Süssmuth. «Aber ich muss dann auch sagen, aus welchen Mitteln das Geld kommen soll.» Die Schule selbst könne dies nicht bezahlen. «Das Problem der Entschädigung ist ungelöst.» Süssmuth unterstützt das Elite-Internat bei der Neuorientierung.
dpa