Ode an Olga
Russischer Ehefrauen-Report oder ein Werk gehobener Fotokunst? Wahrscheinlich beides: Milliardär Sergej Rodionow hat seine Gattin Olga von Star-Fotografin Bettina Rheims als strenge Domina, Moskauer Marquise und frostige Venus ablichten lassen. Jetzt erscheinen die Fotos in einem Bildband – damit sich noch mehr Männer an den Reizen seiner Frau erfreuen können.
„Und alles nur, weil ich dich liebe“, hatte Milliardär Sergej Rodionow angeblich seiner Olga zugeflüstert und die Starfotografin Bettina Rheims angeheuert, denn Geld – oder besser: Kosten – spielen bei ihm schon lange keine Rolle mehr. Rheims gilt unter den zeitgenössischen Fotografinnen als Spezialistin für die Erotik des weiblichen Körpers. Als Lohnkünstlerin für den Neureichen Rodionow inszenierte Rheims dessen Herzdame als Lust-Objekt, denn Objekte wie Luxusvillen, Privat-Jets und Yachten, davon hat Sergej bereits genug. Nun wollte er aber etwas ganz besonderes: Ein Geschenk und einen Liebesbeweis zugleich, eine erotische Ode an seine Olga.
In Russland ist die 34-jährige Olga Rodionow berühmt-berüchtigt – vor allem als Ex-Playmate und femme fatale, die sich für keinen Skandal zu Schade ist. Zu Sowjet-Zeiten stand sie sogar vor Gericht, wegen eines freizügigen Reklamefotos. Ihre nackten Schultern und ihr Bauch waren darauf zu sehen. Das widerspreche der Bibel und dem Koran, argumentierte damals die prüde Justiz.
Ein harmloser Fall im Vergleich zu ihrer aktuellen und von ihrem Mann initiierten Provokation: „The Book of Olga“ zeigt die Milliardärs-Gattin als Pin-up-Model, als Marquise eines sehr freizügigen 18. Jahrhunderts, als strenge Domina und als frostige Venus im Pelz – und dabei gibt es weit mehr zu bestaunen, als nur Bauch und Schultern.
Eine „Liebeserklärung“ an seine schöne Frau sei das Buch, sagt Rodionow, der als Bankier und Medienzar ein stattliches Vermögen angehäuft hat. Zunächst wollte er die Bilder nur für sich haben, doch dann entschloss er sich, die Schönheit seiner Frau mit der Welt zu teilen.
Das klingt freilich edler als es tatsächlich ist. Denn wie im post-sowjetischen Kapitalismus üblich, bleiben die besonders schönen Dinge den oberen 1000 vorbehalten – und so auch der ausführliche Blick auf die nackte Olga. Auf 1000 Exemplare wurde die Auflage des Bildbands nämlich limitiert. Immerhin gibt es Olga für Oligarchen-Verhältnisse zum Schnäppchenpreis: 350 Euro kostet der Kunstband, der im Taschen Verlag erschienen ist.
rke
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