Norwegen: Neues Mindesthaltbarkeitsdatum für Milchpackungen
Norwegen - Dass saure Milch keine kulinarische Köstlichkeit ist, ist eine allseits bekannte Tatsache. Jedoch wirft nach Angaben der norwegischen Q-Molkerei fast jeder dritte Norweger bereits abgelaufene Milch weg, ohne überhaupt zu prüfen, ob sie noch gut ist. Dabei würde ein kurzes Schnuppern an der geöffneten Milchpackung reichen, um festzustellen, ob die Milch noch getrunken werden kann.
Damit Norweger wieder mehr der Nase nach gehen und sich nicht blind am Mindesthaltbarkeitsdatum orientieren, tragen dort viele Milchprodukte bald ein neues Haltbarkeitsdatum: "Mindestens haltbar bis, aber nicht schlecht nach", steht ab der kommenden Woche auf Milch, Sahne, Saft und Joghurt, wie die Molkerei Tine mitteilt. Auch die Q-Molkerei und der Ei-Händler Prior haben diese Angaben bereits eingeführt.
Das Mindeshaltbarkeitsdatum wird oft falsch interpretiert
So sollen die Verbraucher darauf aufmerksam gemacht werden, dass "mindestens haltbar bis" nicht bedeute, die Produkte müssten nach Ablauf zwangsläufig weggeworfen werden. Auch das deutsche Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft kritisiert, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum oft falsch verstanden wird. Ist es überschritten, heißt das noch lange nicht, dass das Produkt ungenießbar oder gar gesundheitsgefährdend wäre. Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt stattdessen an, bis zu welchem Termin der Hersteller bei ungeöffneter Packung und richtiger Aufbewahrung bestimmte Eigenschaften des Produktes garantiert – wie zum Beispiel Farbe, Geschmack oder Aussehen.
Wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, muss man Milch also noch nicht wie eine hochgiftige Substanz behandeln und schnellstmöglich entsorgen. Stattdessen sollte man seinen Sinnen vertrauen. Denn Geruch, Aussehen und Geschmack verraten, ob das Produkt noch genießbar ist. Bei Milchprodukten kommt es also oft weniger auf das Haltbarkeitsdatum, sondern vielmehr auf den richtigen Riecher an!
AZ-Umfrage
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