Niebel: Verbraucher sollten Billigstprodukte meiden

Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) hat an die deutschen Verbraucher appelliert, beim Kauf von Billigstprodukten auch an die Situation in den Herstellerländern zu denken.
dpa |
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Berlin - "Wer ein T-Shirt für 99 Cent kauft, der muss - bei aller Freude über den niedrigen Preis - wissen, dass dieser niedrige Preis auf Kosten der Erzeuger geht - häufig in Entwicklungsländern", sagte Niebel der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit Blick auf die jüngste Brandkatastrophe in einer Textilfabrik in Dhaka (Bangladesch).

"Verantwortungsbewusste Verbraucher können mit ihrer Marktmacht eine Menge tun", sagte der Minister. Zu oft habe es schon solche Unfälle in der Textilindustrie gegeben. Niebel fügte hinzu: "Gefordert sind alle. Gefordert sind die betroffenen Länder und ihre Regierungen, hier Bangladesch. Sie müssen Brandschutzbestimmungen schaffen und vor allem auch konsequent (...) kontrollieren. Gefordert ist auch die Textilindustrie. Sie muss in ihren Zulieferketten für Mindeststandards in den Arbeitsbedingungen sorgen. Dazu gehört, Kinderarbeit auszuschließen; dazu gehört, gesundheitliche Belastungen für Arbeiter so gering wie möglich zu halten; und dazu gehört auch, Arbeitsplätze unfallsicher auszulegen."

"Gefordert ist immer auch der Verbraucher," sagte Niebel weiter. "Auch in Deutschland müssen viele Menschen auf den Preis genau schauen. Dennoch achten sie auf Qualitätssiegel zum Beispiel aus dem Fairen Handel. Zertifizierungen und Qualitätssiegel sind kein nettes, freiwilliges Extra, sondern machen bei bewussten Verbrauchern (...) einen gewaltigen Marktunterschied."

Deutschland setze sich für die Verbesserung der Situation ein, zum Beispiel durch Transparenz in der Handelskette oder durch Unterstützung der Internationalen Arbeitsorganisation bei der Durchsetzung von Standards und Zertifizierungen. Niebel: "Konkret unterstützen wir Bangladesch mit einem Projekt von über sieben Millionen Euro bei der Verbesserung von Sozial-, Arbeits- und Umweltstandards auch in der Textilindustrie." Allerdings sei die vom Brand betroffene Firma nicht Teil des Projekts gewesen. Bei dem Großbrand kamen am Samstag mehr als 100 Menschen ums Leben. Die Textilfabrik produzierte auch für C & A sowie andere europäische und US-amerikanische Firmen.

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