Nichts als die Wahrheit: Zweite Runde im Mordprozes gegen Spector
WASHINGTON - Der Mordprozess gegen den Musikproduzenten Phil Spector geht in die zweite Runde. Jetzt gab er einem britischen Sender sein erstes Fernsehinterview - auch über sein Verhältnis zu den Beatles sprach er mit den Reportern.
Phil Spector ist eine lebende Legende. Sein kreatives Genie steckt hinter Hits der Ronettes, der Ramones, der Beatles und der John Lennons – sein Stil wurde als der „Wall of Sound“ bekannt. Jetzt steht der 68-jährige Musikproduzent erneut wegen Mordes vor Gericht.
Und völlig überraschend gab der Exzentriker vergangenes Wochenende dem britischen Fernsehsender BBC Two ein Interview; sein erstes Fernsehinterview überhaupt. Er lud das Team zu sich nach Hause ein und redete vor dem Klavier, das er einmal gemeinsam mit John Lennon für „Imagine“ gekauft hatte, über seine Einsamkeit und Wut, über sein Verhältnis zu den Beatles und auch über den Mordprozess. Er ist angeklagt, die Schauspielerin Lana Clarkson in seiner Villa in Los Angeles erschossen zu haben. Mehrere Ex-Partnerinnen von Spector hatten letztes Jahr ausgesagt, er wäre ihnen gegenüber gewalttätig gewesen, hätte sie zum Teil mit einer Waffe bedroht. Im ersten Prozess mit mehr als 70 Zeugenaussagen wurden sich die Geschworenen nicht einig, jetzt läuft der zweite Mordprozess an.
In dem Interview sagt er, er fühle sich verfolgt. Die Mordanklage wäre ein „Rachefeldzug“ gegen ihn. „Wenn sie dich nicht mögen, dann mögen sie dich eben nicht“, meint er in Bezug auf die Geschworenen. „Und wenn sie dich aus irgendeinem Grund nicht mögen, lassen sie dich übers Messer springen und das wars dann.“
Die Originalaufnahmen zu dem Beatles-Album „Let It Be“ bezeichnet er als „Müll“. „Ich ging da mit klaren Vorstellungen ran“, sagt Spector“, „ich wollte, dass das ein tolles Abschieds-Album wird. Die Leute haben es gekauft, und ich war der „Mister Commerciality.“
Am Mittwoch werden die Eröffnungspladoyers gehalten.
lka