News zu MH370: Sieben-Stunden-Flug mit toter Crew?

Neue Spekulation: Flog die abgestürzte Boeing 777 sieben Stunden lang weiter – nachdem die Piloten im Qualm eines Brandes erstickt waren? Der Flugschreiber soll darüber Aufschluss geben
von  AZ
Flug MH370: Ein Flugschreiber (Black Box) kann Aufschluss geben über einen Absturz
Flug MH370: Ein Flugschreiber (Black Box) kann Aufschluss geben über einen Absturz © dpa

Neue Spekulation: Flog die abgestürzte Boeing 777 sieben Stunden lang weiter – nachdem die Piloten im Qualm eines Brandes erstickt waren? Der Flugschreiber soll darüber Aufschluss geben

Perth - Waren die letzten Stunden der verschwundenen Boeing 777 der Malaysian Airlines ein Geisterflug? Um die Absturzursache gibt es viele Spekulationen – eine neue hat jetzt US-Pilot Bill Palmer hinzugefügt. Danach könnte der Qualm nach einem Kabelbrand im Cockpit die Crew, vielleicht sogar die 239 Passagiere, erstickt haben. Gesteuert von einem Autopiloten hätte dann Flug MH370 noch sieben Stunden lang weiterfliegen können – bis der Treibstoff ausging, sagte Palmer in einem Spiegel-Interview.

Aufschluss darüber geben könnte der Flugschreiber der Maschine, nach dem im Bereich der vermuteten Absturzstelle jetzt gesucht wird. Es ist ein riesiges Gebiet, das Meer ist an dieser Stelle bis zu 1000 Meter tief, trotzdem stehen die Chancen nicht schlecht.

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Um die Suche zu erleichtern, werden für diese Geräte, die sogenannte Black Box, entsprechende Vorkehrungen getroffen: Sie sind stets am Heck angebracht, dort, wo die Gefahr einer Zerstörung bei einer Explosion oder einem Aufprall auf Land oder Wasser am geringsten ist. Die Aufzeichnungsgeräte sind in einem nicht einmal Schuhschachtel-großen Behältnis aus Metall untergebracht, das praktisch nicht zerstört werden kann.

Die Geräte halten extremen Temperaturen ebenso stand wie hohem Wasserdruck und helfen, ein Unglück zu rekonstruieren. Ein Ortungsgerät, das sich bei der Berührung mit Wasser einschaltet, soll das Auffinden der Box ermöglichen, wenn ein Flugzeug ins Meer stürzt.

Die US-Marine schickte eine Spezialausrüstung. Wenn der Fundort feststeht, kann das System TPL-25 die Black Box in bis zu 6000 Meter Tiefe aufspüren. Allerdings wird die Suche jetzt zu einem Wettlauf gegen die Zeit.

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Denn der Flugschreiber der abgestürzten Maschine wird nur noch zwei Wochen lang Signale senden. Vier Wochen nach dem Absturz schaltet sich das System ab.

Aufgezeichnet sind neben den technischen Daten wie Flughöhe und Geschwindigkeit auch Gespräche und Geräusche im Cockpit. Die Auswertung der Daten könnte einige Rätsel lösen.
Denn noch ist völlig unklar, warum die Maschine kurz nach Start vom Kurs nach Peking abwich und fast in entgegengesetzter Richtung geflogen ist.

Auch ist unbekannt, was sich an Bord abgespielt hat: Waren Terroristen in der Maschine, hat einer der Piloten einen erweiterten Suizid begangen oder gab es denn von Pilot Palmer vermuteten technischen Defekt?

Unterdessen haben zahlreiche Angehörige chinesischer Opfer in Peking vor der malaysischen Botschaft gegen die Informationspolitik und den Umgang mit dem Verschwinden der Boeing protestiert.

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