Neverland bleibt für Begräbnisfeier tabu

Die Neverland-Ranch ist Jacksons Niemandsland gewesen. Eine Welt, die er selbst errichtete und sich vor der echten zurückzog. Nun belagern Fans und Reporter das Anwesen, hoffend auf eine Trauerfeier. Doch die Tore bleiben zu.
von  Abendzeitung
Das Tor geht nur für eine Lieferung auf
Das Tor geht nur für eine Lieferung auf © dpa

Die Neverland-Ranch ist Jacksons Niemandsland gewesen. Eine Welt, die er selbst errichtete und sich vor der echten zurückzog. Nun belagern Fans und Reporter das Anwesen, hoffend auf eine Trauerfeier. Doch die Tore bleiben zu.

Die öffentliche Trauer um Michael Jackson hat viele Plätze auf der Welt gefunden. Ob in Wachsfiguren-Ausstellungen, am Stern des Pop-Stars auf Hollywoods «Walk of Fame» oder vor den Toren des Neverland-Landsitzes in Kalifornien: Eine Woche nach dem Tod ihres Idols versammeln sich noch immer täglich Tausende an spontan erkorenen Gedenkorten.

Doch wo wird sein Grab sein? Die Spekulationen allein um die Art und den Ort der Begräbnisfeier beherrschen vor allem die US-Medien in diesen Tagen. Die Neverland-Ranch schien irgendwann am Wahrscheinlichsten. Reporter wollten eine weiße Kutsche gesehen haben, die dorthin transportiert worden sei. Nachdem bereits Scharen von Journalisten und Fans angereist waren, teilte die Familie des Sängers nun mit, dass keine Trauerfeier auf dem riesigen Landsitz 200 Kilometer nördlich von Los Angeles geplant sei.

Übertragungswagen und Schaulustige

Dabei hatten US-Medien bereits detailliert über die bevorstehende Zeremonie berichtet. Zum Besipiel, dass Jacksons Leiche an diesem Donnerstag mit einem Konvoi von 30 Wagen von Los Angeles nach Neverland gebracht werde. Am Freitag sollten dann Fans aus aller Welt Gelegenheit haben, vom «King of Pop» Abschied zu nehmen. Dutzende riesige TV-Übertragungswagen und viele Schaulustige sicherten sich am Mittwoch in dem Gelände rund um das Anwesen bereits einen Platz, der nun nicht mehr nötig ist.

«Entgegen früheren Medienberichten gibt die Jackson-Familie offiziell bekannt, dass es keine öffentliche oder private Aufbahrung in Neverland geben wird», zitierte der Internetdienst tmz.com aus der Mitteilung von Sprecher Ken Sunshine.

Neue Songs

Jackson hatte in seinem Testament keine Angaben darüber gemacht, wo er begraben werden möchte. Als letzte Ruhestätte für den Sänger hat sich seine Geburtsstadt Gary im US-Bundesstaat Indiana angeboten.

Für diejenigen, die in den Songs des «King of Pop» am meisten Trost finden, kommt folgende Nachricht wie ein Hoffnungszeichen: «Es gibt Dutzende und Dutzende Songs, die es nicht in eines seiner Alben geschafft haben», sagte der ehemalige Chef von Sony Music, Tommy Mottola. Zu dem noch unveröffentlichten Material zählen den Angaben zufolge erst kürzlich aufgenommene Songs mit dem R&B-Sänger Akon und dem Frontman der Black Eyed Peas, will.i.am.

Sollten die Lieder doch noch veröffentlicht werden, würde das möglich, was der Tod sonst unmöglich macht: Man würde etwas Neues hören von Michael Jackson.(dpa/nz)

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