Neuseeland: Tschechin überlebt einen Monat in der Wildnis
Eine Tschechin ist in Neuseeland mit ihrem Partner auf Wandertour. Im Schneegestöber stürzt der Mann ab und stirbt. Seine Partnerin harrt eine Nacht bei ihm aus und schlägt sich dann einen Monat in einer Hütte durch.
Wellington - Pavlina Pizova hat die Hölle durchlebt. Unter Tränen hat die Touristin aus Tschechien auf einer Pressekonferenz berichtet, wie sie und ihr Partner in Neuseeland auf dem Routeburn-Track unterwegs waren. Eigentlich ist die gut 30 Kilometer lange Tour keine Herausforderung, doch im neuseeländischen Winter kann sie tückisch sein.
Ihren Aussagen zufolge hatte sich seit Beginn der Wanderung Folgendes ereignet: Das Paar verlief sich, weil die Wegmarken von Schnee verdeckt waren. Ihr Partner Odrej P. stürzte dann und wurde zwischen Ästen und Steinen eingeklemmt.
Die Nacht neben der Leiche unter freiem Himmel verbracht
Er starb kurze Zeit später, Pizova konnte nichts tun. Nach dem tödlichen Sturz verbrachte die Frau zunächst die Nacht bei ihrem Partner, sie konnte im Schneegestöber eh nicht weiter gehen. Auch die folgenden drei Tage lebte sie unter freiem Himmel, ehe sie sich dann in Richtung einer Hütte aufmachte, diese endlich fand und einbrach. Das Paar war alleine losgegangen, hatte niemandem Bescheid gesagt und auch keine Ortungsgeräte mitgenommen. Außerdem unterschätzten sie die Witterung.
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Die Hütte, die eigentlich im Sommer von Wildhütern behwohnt wird, wurde dann für rund einen Monat Pizovas Zuhause. Sie ernährte sich von der Vorräten, die die Wildhüter dort angelegt hatten. Eines Tages malte sie mit Kohlen ein "H" in den Schnee, doch niemand bemerkte das Hilfezeichen: andere Wanderer waren wegen des schlechten Wetters nicht unterwegs, Helikopter übersahen das Zeichen.
Erst nach rund vier Wochen bemerkten Bekannten das Fehlen des Paares und informierten das Konsulat in Neuseeland. Dieses schickte Rettungstrupps los, die dann Pizova fanden. Auch die Leiche konnte inzwischen geborgen werden.
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