Neues Video von der MH17-Absturzstelle aufgetaucht
Sydney - Darauf sind Männer am Telefon zu hören, denen offenbar in dem Moment klar wird, dass sie ein ziviles Flugzeug vor sich haben. Sie könne das Material nicht verifizieren, sagte die australische Außenministerin Julie Bishop. "Ich habe das Material gesehen, es ist widerlich, das anzuschauen."
Bishop und Regierungschef Tony Abbott weihten mit Angehörigen der Opfer in der Hauptstadt Canberra ein Denkmal ein. Es besteht aus einem Granitstein, der in Erde von der Absturzstelle gesetzt wurde. Auf einer Platte darauf stehen die Namen der 38 Insassen, die aus Australien kamen. Insgesamt starben am 17. Juli 2014 bei dem Abschuss der Malaysia-Airlines Maschine mit der Flugnummer MH17 über der Ostukraine 298 Menschen. Die meisten stammten aus den Niederlanden.
Abbot bekräftigte seine Entschlossenheit, die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen. "Das schulden wir den Toten", sagte er. Abbott hat keinen Zweifel an der Schuld prorussischer Rebellen. "Diese Maschine ist absichtlich von durch Russland unterstützte Rebellen abgeschossen worden, mit von Russland gelieferten Raketen", sagte er dem Sender ABC. Die Ukraine und westliche Staaten halten ebenfalls Rebellen für verantwortlich und werfen Moskau eine Mitschuld vor. Russland gibt die Schuld dagegen der Ukraine.
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Nach Angaben von News Corp Australia stammt das Material direkt von prorussischen Rebellen. Eine Einheit aus Donezk sei zur Absturzstelle geschickt worden, in der Annahme, dass dort ein ukrainischer Jet liege. Sie habe die Order gehabt, dort nach ukrainischen Piloten zu suchen, die sich angeblich mit Fallschirmen aus einer abstürzenden Maschine gerettet hatten. Auf dem Video sagt einer der Männer laut Übersetzung am Telefon, dass die Toten Ausländer seien. Ein anderer ist mit der Frage zu hören: "Wer hat ihnen erlaubt, durch diesen (Luft)korridor zu fliegen?"
Es sind brennende Wrackteile sowie verstreute Gepäckstücke zu sehen. Einige Männer öffnen Rucksäcke, ziehen Kleidung heraus, halten Fotos in die Kamera und nehmen elektronische Geräte in Augenschein. News Corp Australia hat die Stellen, auf denen Leichen zu sehen sein sollen, unkenntlich gemacht.
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