Neues Jobmodell boomt: Nacktputzen statt arbeitslos
Der Südafrikaner Paul Reid hat ein gewinnbringendes Geschäftsmodell entdeckt: Nacktputzen. Gewagt, aber gefragt - schon nach vier Wochen boomt die Firma
Johannesburg – Nach nur einem Monat hat die Firma des früheren arbeitslosen Buchhalters bereits 25 Mitarbeiter, etwa je zur Hälfte Männer und Frauen. Reid hatte seinen Job als Buchhalter in Kapstadt verloren und war pleite. Sogar einen Großteil seiner Garderobe musste er zu Geld machen, erzählte Reid der südafrikanischen Tageszeitung „Times“ in ihrer Freitagausgabe. Aus der Not machte er eine Tugend und gründete einen Putzservice mit dem gewissen Extra: Kleidung ist bei ihm optional.
Ob ganz nackt oder nur hemdfrei – alles geht bei Reid und seinen Putzfrauen und -männern. „Es geht nicht um Sex“, sagte Reid der Zeitung. „Es geht um die Unterhaltung und natürlich auch um den Service.“ Bis zu 500 Bewerber hatte Reid für seinen Putzservice. Kein Wunder bei den Arbeitslosenzahlen, offiziell sind in Südafrika 23,9 Prozent arbeitslos. „Ich weiß wie schlimm es werden kann. Ich hatte einen Punkt erreicht, wo ich mein Hab und Gut verkaufen musste,“ sagte Reid. „Ich hatte Schulden und war völlig am Ende.“
Reid hat seine Dienste bereits ausgeweitet. Ein Jurastudent biete grundsätzliche Rechtsberatung an und ein Buchhalter helfe bei der Steuererklärung, erzählte Reid. Selbstverständlich auch nackt. Außerdem bieten in mehreren südafrikanischen Städten Handwerker, Klempner, Computerexperten und Köche ihre Dienste über seine Firma an. Auch aus den Nachbarstaaten Namibia und Botswana gibt es bereits Kundenanfragen. Die meisten Kunden seien Männer, erzählte Reid. Am beliebtesten sei immer noch der Putzservice. Kunden zahlen umgerechnet etwa 70 Euro für zwei Stunden Nacktputzen.
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