Nächtlicher Anschlag auf Haus von Stefan Aust
Das Idyll im Elbvorort wurde um 3.16 Uhr von zerschellendem Glas gestört: Vermutlich beschädigten Linksautonome Austs Haus in Hamburg. Weder der Farbton der Sudel-Attacke noch die Täter sind bekannt.
Auf das Haus des ehemaligen «Spiegel»-Chefredakteurs Stefan Aust ist ein Anschlag verübt worden. Unbekannte warfen in der Nacht zum Donnerstag mehrere Beutel und Marmeladengläser mit Farbe gegen die Fassade des Hauses im Hamburger Elbviertel Blankenese, wie ein Polizeisprecher sagte. Er bestätigte damit einen entsprechenden Bericht des Norddeutschen Rundfunks.
Außerdem sei gegenüber des Hauses ein Rauchsignalkörper gezündet worden. Verletzt wurde niemand. Wie «Welt Online» scrheibt, gingen vier Fensterscheiben zu Bruch. Aust selbst sei nach Polizeiangaben zur Tatzeit nicht zu Hause. Seine Frau habe sich in dem Haus befunden, als die Täter um 3.16 Uhr zuschlugen. Sie rief die Polizei, die eine Sofortfahndung bis sechs Uhr morgens gestartet habe. Drei zunächst Tatverdächtige seien vorläufig festgenommen worden, ihnen konnte aber eine Tatbeteiligung nicht nachgewiesen werden.
«Typische linksautonome Handschrift»
Damit hatte die Polizei nach eigenen Angaben keine Hinweise auf den oder die Täter. Es sei kein Bekennerschreiben eingegangen, und es gebe keinen Hinweis, aus welcher Richtung die Täter kommen, sagte ein Sprecher. Nach Informationen von «Welt Online» habe die Staatssschutzabteilung des Hamburger Landeskriminalamtes die Ermittlungen aufgenommen. Offiziell wird der Fall «alle Richtungen» untersucht. Allerdings sehen die Ermittler bereits eine «typische linksautonome Handschrift» bei dem Anschlag. Es werde von einem Zusammenhang zu dem Film «Der Baader-Meinhof-Komplex» ausgegangen. Auf Grundlage von Austs gleichnamigem Sachbuch über die terroristische Rote Armee Fraktion (RAF) hat Produzent Bernd Eichinger die Geschichte der RAF verfilmt. Aust hat ihn bei der Erstellung des Drehbuchs beraten und präsentiert den Film derzeit deutschlandweit bei Premieren und im Fernsehen. Am Donnerstag ist der Film in die deutschen Kinos gekommen. (nz/AP)