Nach Vergewaltigung hingerichtet

13-Jährige wollte Täter anzeigen und wird wegen außerehelichem Sex gesteinigt
von  Abendzeitung

MOGADISCHU - 13-Jährige wollte Täter anzeigen und wird wegen außerehelichem Sex gesteinigt

Eine 13-jähriges Mädchen aus Somalia ist zum Tode verurteilt worden, als sie sich hilfesuchend an die Justiz wandte.

Von gleich drei Männern wurde Aisha vergewaltigt. Nach dem Vorfall wollte das gequälte Mädchen ihre Peiniger anzeigen. Doch die somalischen Behörden hatten eine andere Betrachtungsweise der Tatsachen – Geschlechtsverkehr außerhalb der Ehe warfen sie Aisha vor. Die islamische Miliz al-Shabab, die die Hafenstadt Kismayo kontrolliert, verurteilte sie daraufhin zu der Steinigung.

Am 27. Oktober wurde das Urteil vollstreckt. In einem Stadion sollen an die tausend Zuschauer Zeugen des qualvollen Todes der 13-Jährigen geworden sein. Eine Lastwagenladung Steine wurde in das Stadion gefahren, 50 Männer attackierten das Mädchen. Aisha sei einen schrecklichen Tod gestorben, erklärte die Menschenrechtsvereinigung Amnesty International. Keiner der drei Männer, die sie vor ihrem Tode angezeigt hatte, wurde festgenommen.

In den Medien wurde nach ihrem Tode berichtet, Aisha sei 23 Jahre alt gewesen. Später erst erzählte unter anderem ihr Vater, das Mädchen sei erst 13 Jahre alt gewesen.

Nach ihrer Steinigung flohen einzelne Personen aus Kismayo – aus Angst, durch die Herrschaft der islamischen Miliz ein ähnliches Schicksal zu erleiden wie die qualvoll zu Tode gekommene Aisha.

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