Nach Suff-Fahrt: Muss Jan Ullrich in den Knast?

Nach einem heftigen Verkehrsunfall hat Jan Ullrich nun selbst zugegeben, dass er vor dem Unglück Alkohol getrunken hatte. In diesem Fall drohen am Unfallort Schweiz hohe Geldbußen - oder sogar eine Haftstrafe von mehreren Jahren.
Matwill/München - Dem des Dopings überführten Ex-Rad-Star Jan Ullrich droht schweres Ungemach: Denn der 40-Jährige war am Montagabend nicht nur in einen schweren Autounfall verwickelt - er hatte vor dem Unglück auch Alkohol konsumiert. Das hat Ullrich am Mittwoch in einem Statement auf seiner Facebook-Seite zugegeben. In einem Gespräch mit der Schweizerischen Boulevardzeitung "Blick" hatte er zuvor angeblich noch das Gegenteil behauptet. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung könnte Ullrich nun sogar eine Haftstrafe drohen.
"Es ist unverzeihlich, dass ich mich unter Alkoholeinfluss ans Steuer gesetzt habe", schrieb der Tour de France-Sieger des Jahres 1997 in seiner Stellungnahme. Sein Führerschein sei vorerst einbehalten worden, erklärte Ullrich weiter - wie die weiteren Konsequenzen aussehen werden, könne er noch nicht sagen. Er müsse und werde diese "aber tragen".
Nach Recherchen der "Bild"-Zeitung könnten diese Konsequenzen allerdings sehr heftig ausfallen: Wenn bei einem Unfallfahrer in der Schweiz mehr als 0,8 Promille festgestellt werden, drohe eine Geldstrafe oder eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren, heißt es dort. Bei Ullrich hatte eine Blutprobe angeblich gar 1,4 Promille ergeben. Erschwerend könnte in einem Prozess laut "Bild" hinzukommen, dass der Ex-Radrennfahrer bereits im Jahr 2002 unter Alkoholeinfluss an einem Unfall beteiligt war; damals in Freiburg.
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"Blick" hatte zuvor berichtet, Ullrich sei am Montagabend in seinem Audi an einem Stoppschild in das Heck eines vor ihm stehenden Wagens gefahren. Das Auto habe sich überschlagen, Ullrichs Wagen habe anschließend noch ein weiteres Fahrzeug touchiert. Zwei Personen mussten dem Bericht zufolge ins Krankenhaus, an allen drei Wagen sei Totalschaden entstanden. Der frühere Rad-Held erklärte der "Bild"-Zeitung am Mittwoch, er habe sich bei allen Geschädigten bereits entschuldigt: "Das war mir ein wichtiges Anliegen."