Nach Scheidung: Frau erhält Entschädigung für geleistete Hausarbeit

Wie viel ist eine Hausfrau "wert"? Das bisschen Haushalt - macht sich eben nicht von ganz alleine! Ein Mann muss seine Ex-Frau nach der Scheidung für die von ihr geleistete Hausarbeit entschädigen, entschied ein Pekinger Gericht.
AZ/dpa |
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Die Frau soll eine Einmalzahlung von 6.360 Euro erhalten (Symbolbild).
Die Frau soll eine Einmalzahlung von 6.360 Euro erhalten (Symbolbild). © dpa/Catherine Waibel

Peking - Nach einer Scheidung in China muss ein Mann seine Ex-Frau für die von ihr geleistete Hausarbeit entschädigen. Wie ein Pekinger Gericht mitteilte, wollte sich der Mann nach fünf Jahren Ehe von seiner Frau scheiden lassen.

Neben der üblichen Aufteilung der gemeinsamen Vermögenswerte und einer Unterhaltszahlung von 2.000 Yuan pro Monat (etwa 250 Euro) für das gemeinsame Kind, wurde der Frau demnach auch eine Entschädigung für ihre geleistete Hausarbeit bewilligt.

6.300 Euro für geleistete Haushaltstätigkeiten 

Demnach soll sie zusätzlich eine Einmalzahlung von 50.000 Yuan (etwa 6.360 Euro) erhalten. Das Gericht fällte das Urteil entsprechend einer kürzlich in China in Kraft getretenen Gesetzesänderung. Ziel der Neuerung ist es, die Rechte von Frauen zu stärken, die sich laut offiziellen Statistiken in China viel mehr um den Haushalt und die Kinderbetreuung kümmern, als ihre Ehemänner.

Eine Haushaltshilfe koste mehr, so Kritiker

In sozialen Netzwerken gab es neben Lob aber auch viel Kritik an der Entscheidung. So wurde beklagt, dass die vom Gericht angesetzte Summe zu gering sei. "50.000 Yuan für fünf Jahre Hausarbeit ist wirklich nicht viel", schrieb ein Nutzer auf dem sozialen Netzwerk Weibo. Eine Haushaltshilfe sei für diesen Preis jedenfalls nicht zu bekommen, schrieb ein anderer Kritiker.

Ein weiterer Weibo-Nutzer hielt dem entgegen, dass der Mann alleine für die ganze Familie verdient habe. Auch habe die Frau die Hälfte der gemeinsamen Vermögenswerte erhalten.

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3 Kommentare
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  • katzenfliege am 25.02.2021 12:12 Uhr / Bewertung:

    Will man uns jetzt ernsthaft China als Vorbild für Gesetzgebung und Rechtsprechung verkaufen? Geht's noch?

  • Der wahre tscharlie am 25.02.2021 16:35 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von katzenfliege

    Nein. Es geht darum, dass es noch immer genug Männer gibt, die die Frauen als billige Arbeitskraft ansehen. Das nur mal grundsätzlich zu dem Thema.

  • UndNoOaner am 25.02.2021 08:19 Uhr / Bewertung:

    China ist und bleibt das Land der schreienden Ungerechtigkeit. Das hat nichts mit Stärkung von Frauenrechten zu tun. Der Mann wird ja während der Hausarbeit nicht untätig auf der Couch gesessen haben sondern selbst für den Lebensunterhalt der Familie gesorgt haben. Jeder macht seinen Teil und fertig.

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