Nach "Sandy": New York im Ausnahmezustand
Schulen bleiben geschlossen, Spaziergänge im Park sind verboten und Fahrgemeinschaften ein Muss: Nach Wirbelsturm „Sandy“ gelten in New York sämtliche Ausnahme-Regelungen.
New York - Nach dem verheerenden Wirbelsturm „Sandy“ hat New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg neue Einschränkungen für den Verkehr und das öffentliche Leben der Stadt verkündet. Autos mit weniger als drei Insassen dürfen zwischen 6.00 Uhr morgens und Mitternacht (Ortszeit) ab sofort nicht mehr nach Manhattan fahren, sagte Bloomberg am Mittwochnachmittag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Rathaus. Es solle nur einige wenige Ausnahmen geben. Alle Autos mit weniger als drei Insassen würden gestoppt. „Sie werden nicht reinkommen.“ Die Maßnahme solle Pendlern das Leben leichter machen.
Am Mittwoch – dem ersten Tag, an dem viele Menschen nach dem Sturm wieder zur Arbeit mussten – waren die Straßen in Manhattan dauerverstopft. Die Schulen in der Millionenmetropole, die bereits bis einschließlich Mittwoch zu waren, sollen auch noch den Rest der Woche geschlossen bleiben. „Mir ist klar, dass das für Eltern große Unannehmlichkeiten bedeutet“, sagte Bloomberg. Aus Sicherheitsgründen und weil große Teile der Stadt immer noch ohne Strom und öffentliche Verkehrsmittel sind, habe er diese Entscheidung aber trotzdem fällen müssen. In den Teilen der Stadt, die ohne Strom seien, werde die Polizei mehr als 200 „Licht-Türme“ aufstellen.
Die Gegend um den auf einem Hochhaus umgestürzten Kran, der am Mittwoch zunächst weiter herunterbaumelte, müsse weiter evakuiert bleiben, so Bloomberg. Frühestens am Wochenende könnten Teile der Gegend in Midtown, in der auch ein großes Luxushotel liegt, wieder geöffnet werden. Auch die Parks und Spielplätze der Stadt würden wohl nicht vor dem Wochenende wieder öffnen.
Der Marathon am Sonntag werde aber stattfinden. Eine für den Mittwoch geplante beliebte Halloween-Parade sei unterdessen auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Auch ein für Donnerstag geplantes Basketball-Spiel zwischen zwei New Yorker Mannschaften musste zunächst verschoben werden.
Ein zunächst anonymer Spender habe der Stadt unterdessen 2,5 Millionen Dollar (etwa 1,9 Millionen Euro) für die Wiederaufbaumaßnahmen geschenkt. In einigen Tagen werde das Leben in New York hoffentlich wieder normal verlaufen, sagte Bloomberg. „Allgemein hoffe ich darauf und glaube, das wird auch so sein. Allerdings – wer während des Sturms einen geliebten Menschen verloren hat, für den wird das Leben nie wieder normal sein.“