Nach neun Monaten Haft: Der „Schuhwerfer von Bagdad“ ist frei
BAGDAD - Ein Wurf brachte ihn in alle Nachrichten: Weil er seinen Schuh auf den ehemaligen US-Präsidenten Bush geworfen hatte, musste ein Iraker neun Monate ins Gefängnis. Jetzt genießt er vorzeitig wieder die Freiheit.
Der „Schuhwerfer von Bagdad“ ist am Dienstag aus dem Gefängnis entlassen worden. Das meldete der irakische TV-Sender Al-Baghdadija, für den der irakische Journalist Muntasser al-Saidi arbeitet. Der Reporter hatte neun Monate hinter Gittern verbracht, nachdem er im Dezember vergangenen Jahres während einer Pressekonferenz seine Schuhe nach dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush geworfen hatte.
Er war ursprünglich zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Die Strafe für den Journalisten, der Bush auch als „Hund“ beschimpft hatte, war jedoch später reduziert worden. Bush, in dessen Amtszeit die Beliebtheit der USA in der arabischen Welt einen Tiefstand erreicht hatte, war durch die Attacke nicht verletzt worden, weil er den Wurfgeschossen geschickt ausgewichen war.
dpa
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