Nach Mord in Herne: Polizei prüft Hinweise auf weitere Opfer

Düsseldorf - Ein User habe sich am späten Dienstagnachmittag in einem Chat als der flüchtige Mörder des Neunjährigen ausgegeben und beschrieben, wie er eine Frau und deren Kind "bekämpft" habe, teilte die Polizei Bochum mit. Auch von Folter sei in dem Chattext die Rede, um an Daten für Bank, Computer und Telefon zu kommen.
Demnach sind in einem Internetchat weitere Bilder aufgetaucht, die möglicherweise dem Gesuchten zuzuordnen sind. Der User schrieb: "Ich habe mich in die Hand geschnitten, als ich das 120 kg Biest bekämpfte. Sie leistete mehr Widerstand als das Kind. Ich folterte aus ihr die Daten für Bank, PC und Telefon heraus, deshalb kann ich den Namen nicht veröffentlichen."
Zweiter Tatort im Umkreis von Herne?
Die Polizei rief dazu auf, sich zu melden, falls im Umfeld eine Frau vermisst werde. "Wenn man dem Täter glaubt, müsste sich der Tatort dieses zweiten Verbrechens im Umkreis von 80 km um Herne befinden", hieß es in der Mitteilung.
Die Polizei schließt nicht aus, dass es sich bei der Tatbeschreibung um eine Falschmeldung handelt. "Aber die Gefahrenlage macht es nötig, das ernst zu nehmen." Nach Angaben der Ermittler seien zudem weitere Bilder aufgetaucht, die womöglich dem gesuchten Marcel H. zuzuordnen sind.
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Der 19-Jährige wird verdächtigt, in Herne bei Bochum einen kleinen Nachbarsjungen umgebracht und Bilder davon ins Darknet gestellt zu haben. Das neun Jahre alte Kind wurde am Montagabend erstochen im Keller des mutmaßlichen Täters in einer Arbeitersiedlung gefunden. Die Beamten warnten, dass der Verdächtige gefährlich sei und weitere Verbrechen angedeutet habe. Bis Dienstagabend war der Mordverdächtige noch nicht gefasst.