Nach Großbrand: Polizei nimmt acht Verdächtige fest
Düsseldorf - Die Polizei hat nach dem Großbrand in einer Flüchtlingsunterkunft in Düsseldorf acht Verdächtige festgenommen. Zwei von ihnen seien dringend tatverdächtig, das Feuer in der Halle nahe der Messe gelegt zu haben, teilte die Polizei am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit.
Es handele sich um unzufriedene Bewohner. Über die Gründe der Unzufriedenheit wurde zunächst nichts bekannt. Ein 26-jähriger Mann nordafrikanischer Herkunft soll Flüssigkeit auf eine Matratze geschüttet und angezündet haben, hieß es. Durch den Brand am Dienstag wurde die Unterkunft, in der 282 Männer lebten, komplett zerstört.
War Ramadan-Streit Auslöser für die Tat?
Vor dem Großbrand in einer Düsseldorfer Flüchtlingsunterkunft hat es Zeugen zufolge Streit um die Beachtung des islamischen Fastenmonats Ramadan gegeben.
Bei der mittäglichen Essensausgabe sei es zu den Streitigkeiten gekommen, dies hätten die zuständigen Mitarbeiter des Roten Kreuzes berichtet, sagte ein Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft und bestätigte Medienberichte. Dabei sei es um die ordnungsgemäße Beachtung des muslimischen Fastenmonats gegangen. Ob ein Zusammenhang zur Brandstiftung bestehe, werde noch geprüft.
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In der Halle hätten Christen und Muslime unter einem Dach gelebt, berichtete eine Sprecherin des Deutschen Roten Kreuzes. Die Stimmung sei schwierig gewesen und habe sich mit Beginn des Ramadans noch verschlechtert. Es sei zu Gewalttätigkeiten gekommen. DRK-Mitarbeiter, Wachleute und Polizisten seien bespuckt und mit Schuhen beworfen worden. Die unterschiedlichen Gruppen hätten sich jeweils benachteiligt gefühlt, obwohl mit einer Essensausgabe um 22.00 Uhr auf die Belange der Muslime im Ramadan Rücksicht genommen worden sei.