Nach Fipronil-Skandal: Bund rechnet mit "gravierenden" Folgen für Eierpreis
Berlin - Die Bundesregierung rechnet mit deutlich spürbaren Folgen des Fipronil-Skandals.
"Das vorliegende Ereignis dürfte somit gravierende Auswirkungen auf den Eiermarkt und den Eierpreis nach sich ziehen." Offen sei, ob andere Länder wie Polen oder die Ukraine dies auffangen könnten.
Das Bundesagrarministerium beklagt in seinem Bericht langsame Informationsflüsse nicht nur zwischen den EU-Ländern, sondern auch aus den Bundesländern, die in Deutschland für die Lebensmittelkontrolle zuständig sind. Besonders aus dem hauptbetroffenen Niedersachsen könnten die Informationen "rascher und zuverlässiger fließen".
Grünen-Chefin Göring-Eckardt übt scharfe Kritik
Nach dem Wissensstand vom vergangenen Dienstag seien 127 Betriebe in Deutschland betroffen, darunter vor allem Verpackungsbetriebe und Zwischenhändler. Das Reinigungsartikel "Dega 16", das als Auslöser des Fipronil-Skandals gilt, sei nach jetzigem Kenntnisstand in vier Legehennenbetrieben und einem Junghennen-Aufzuchtbetrieb in Niedersachsen sowie zwei Geflügelzuchtbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern eingesetzt worden.
Grünen-Fraktionschefin und Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt warf Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) "Selbstbeweihräucherung" vor. Dass er die Verantwortung bei den Bundesländern suche, sei eine "Frechheit", der Minister sei tagelang "in der Versenkung verschwunden". Zudem ziehe Schmidt nicht die richtigen Konsequenzen. Die Grünen fordern eine Kennzeichnung für den Ursprung von Eiern auf Verpackungen eierhaltiger Produkte. "Denn die komplexen Lieferwege und die mangelnde Rückverfolgbarkeit haben zur Unübersichtlichkeit des Skandals beigetragen", sagte Göring-Eckardt der dpa.