Nach dem Erdbeben: So geht es Hilfsorganisationen in Myanmar

Myanmar - Die Hilfsorganisation Humedica aus Kaufbeuren bereitet unter Hochdruck ihren Einsatz im Krisengebiet in Myanmar vor. Doch ihre Unterstützung kommt nur schleppend voran: Bürokratische Hürden und unsichere Regionen erschweren die Arbeit der Hilfskräfte vor Ort.
"Erschreckend": Hilfskräfte berichten von der Lage in Myanmar
Das Koordinationsteam von Humedica ist seit einer Woche in Myanmar und trifft alle notwendigen Vorbereitungen, damit das medizinische Personal, das Equipment und die Hilfsgüter einreisen dürfen.
Theresa Schneck (32) aus Tübingen ist eine der Einsatzkräfte vor Ort und berichtet von der Lage in der Hauptstadt Naypyidaw: "Die ganzen Gebäude sind kaputt, das ist schon erschreckend." Derzeit ist sie mit ihrem Team in Yangon, im Süden des Landes. Hier sei das Ausmaß des Erdbebens weniger verheerend als im Norden. Von dort aus organisiert sie die notwendigen Visa, Arbeits- und Einfuhrgenehmigungen für das nächste Team.
Wasserfilteranlagen am dringendsten benötigt
Besonders dringend werden gerade Wasserfilteranlagen, Zelte und Medikamente benötigt. "Wenn Menschen kein sauberes Wasser haben, kann das schnell zu Krankheitsausbrüchen führen", so Schneck zur AZ. Die Helferinnen und Helfer sind auf vieles vorbereitet – auch darauf, in Zelten zu arbeiten, weil viele Krankenhäuser eingestürzt sind. Das Koordinationsteam wird das Katastrophengebiet besichtigen, um mögliche Standorte für die mobilen Behandlungsstationen zu finden, sagt Schneck. Dabei werde es von "lokalen Partnern" unterstützt, die sich gut mit der Lage vor Ort auskennen.
"Haben alles getan, was wir konnten"
Trotz der Hürden bleibt das Team zuversichtlich. "Es läuft langsam an und wir haben alles getan, was wir konnten", sagt Schneck zur AZ. "Jetzt muss es einfach klappen." Sobald alle notwendigen Genehmigungen ausgestellt sind, reisen das medizinische Personal und die Logistiker ein, um so schnell, wie es geht, mit der Basisversorgung zu beginnen.

"Als humanitäre Hilfsorganisation müssen wir da helfen, wo es am dringendsten benötigt wird, und hier wird es am dringendsten benötigt", sagt Schneck. "Das ist eine Katastrophe, die ein ohnehin schon vulnerables Land trifft."
Bei dem Erdbeben vom 28. März kamen mehr als 3500 Menschen ums Leben, über 5000 wurden verletzt, Hunderte zählen als vermisst.