Nach dem Drink eine Pille: Experten warnen vor Drogen-Mischmasch

Ein Joint, ein Drink und eine Pille Ecstasy: Immer mehr Konsumenten mischen verschiedene Drogen wild durcheinander. Experten warnen vor den Risiken.
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Keinen Joint, aber ein "Pfeichchen" hat ein 44-Jähriger Polizisten angeboten.
dpa Keinen Joint, aber ein "Pfeichchen" hat ein 44-Jähriger Polizisten angeboten.

BRÜSSEL - Ein Joint, ein Drink und eine Pille Ecstasy: Immer mehr Konsumenten mischen verschiedene Drogen wild durcheinander. Experten warnen vor den Risiken.

Immer mehr Jugendlichen reicht der Kick einer Droge nicht. Stattdessen mischen sie ihren Konsum: einen Joint, einen Drink – und dazu eine Pille Ecstasy. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht der EU-Drogenbeobachtungsstelle hervor.

Der Mischkonsum sei besonders gefährlich, weil er die Reaktionen des Körpers auf die Giftstoffe noch verstärke, warnt Behördenleiter Wolfgang Götz. Ein weiteres Risiko: „Die Nebenwirkungen können sich schnell potenzieren“, sagt Matthias Graw, Leiter des Instituts für Rechtsmedizin und Sucht-Experte der Ludwigs-Maximilians-Universität, zur AZ. „Wer zu viele Drogen auf einmal einnimmt, läuft sogar Gefahr, bewusstlos zu werden – und dann beispielsweise auf der Parkbank zu erfrieren.“

Zwar legal, aber trotzdem schädlich ist die häufigste Kombination von Mischkonsum: Alkohol und Zigaretten. An zweiter Stelle folgt zahlenmäßig ein Drogenmix aus Cannabis und Alkohol, danach der „Giftcocktail“ Alkohol mit Cannabis sowie einer „harten Droge“ wie Ecstasy, LSD, Kokain oder Heroin.

Oftmals werden die Drogen zwar nicht auf einmal eingenommen, aber im Laufe eines Abends. „Wer in die Disco geht und dort beispielsweise Ecstasy nimmt, wird durstig – und trinkt Alkohol“, sagt Experte Graw. „Um dann nach einer langen Partynacht wieder herunterzukommen, folgt der Joint.“

Bedenklich ist nach Ansicht von Götz, Leiter der Drogenbeobachtungsstelle, der europaweite Konsum von Kokain und Heroin, der sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert hat. In Deutschland nahmen im vergangenen Jahr rund 1,6 Prozent der 15- bis 34-Jährigen Kokain, der europaweite Durchschnitt liegt bei rund 2,2 Prozent.

An erster Stelle des europaweiten Drogenkonsums steht immer noch Cannabis – jährlich berauschen sich 22,5 Millionen Menschen damit.

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