Mutter wegen Totschlags an ihren Babys verurteilt

Die Mutter der acht toten Babys aus dem oberfränkischen Wallenfels ist wegen Totschlags in vier Fällen zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Das entschied das Landgericht Coburg. Der wegen Beihilfe zum Mord angeklagte Vater wurde freigesprochen.
Coburg - Die acht toten Neugeborenen waren im vergangenen November in Wallenfels im Wohnhaus der Eltern gefunden worden. Bei vier der Babys war laut Staatsanwaltschaft nicht festzustellen, ob sie gelebt hatten oder lebensfähig gewesen wären.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes in vier Fällen und die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld für die 45-Jährige gefordert.
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"Wenn ein solcher Fall verhandelt wird wie dieser, dann gibt es plötzlich ganz viele, die wissen, was richtig ist: dass hier eine angebliche Horror-Mutter für immer eingesperrt gehört", sagte der Vorsitzende Richter. "Wir müssen in einem ersten Schritt versuchen, das Verhalten nachzuvollziehen. Das hat nichts damit zu tun, es zu rechtfertigen, sondern zu versuchen, es zu verstehen." Dann aber müsse auch juristisch entschieden werden, wie die Angeklagten ihr Verhalten zu verantworten haben (Az.: 105 Js 9472/15).
Im Prozess, der über nur vier Verhandlungstage lief, hatte ein psychiatrischer Gutachter die 45-Jährige für voll schuldfähig erklärt. Sie sei weder schwer psychisch krank noch alkoholabhängig.