Mount Everest: Sherpas finden Leichen beim Müllsammeln

Allein in der diesjährigen Hauptklettersaison, die seit wenigen Tagen beendet ist, starben elf Menschen. Jetzt fanden Sherpas beim Müllbeseitigen vier Leichen.
von  AZ/dpa
In jeder Saison versuchen Hunderte Bergsteiger, den Gipfel des Mount Everest zu erklimmen.
In jeder Saison versuchen Hunderte Bergsteiger, den Gipfel des Mount Everest zu erklimmen. © Nirmal Purja/Nimsdai Project Possible/AP/dpa

Kathmandu - Neben tonnenweise Müll haben Sherpas am Mount Everest auch vier Leichen entdeckt. Während einer einmonatigen Säuberungsaktion im Himalaya habe die zwölfköpfige Bergführergruppe elf Tonnen Müll zusammengetragen und sei dabei auf die Toten gestoßen, teilte die nepalesische Tourismusbehörde am Freitag mit.

Tonnenweise Müll am Mount Everest

Die Leichen wurden demnach Forensikern in Nepals Hauptstadt Kathmandu übergeben. Sie sind noch nicht identifiziert.

Bei dem Müll handelte es sich um Hinterlassenschaften der Klettergruppen an den verschiedenen Camps am höchsten Berg der Welt, wie der Leiter der Tourismusbehörde, Dandu Raj Ghimire, erklärte. Darunter seien viele Sauerstoffflaschen, Dosen, Seile, Zelte und Verpackungen. Die Sherpas hätten den Müll im Basiscamp getrennt. Recyclebares werde in die Hauptstadt Kathmandu gebracht.

Bereits 300 Tote am Mount Everest

Für die vielen Expeditionen auf den 8.848 Meter hohen Everest errichten Sherpas zu Beginn der Saison mehrere Camps auf unterschiedlichen Höhen. Die Regeln sehen vor, dass jeder Bergsteiger mindestens acht Kilo Müll beim Abstieg mitnimmt, um der Verschmutzung des anspruchsvollen Klettergebiets entgegenzuwirken. Allerdings wird dies nicht konsequent durchgesetzt.

Den Traum, einmal oben auf dem "Dach der Welt" zu stehen, haben sich bislang rund 5.000 Menschen erfüllt. Mehr als 300 Bergsteiger kamen bei dem Versuch ums Leben. Allein in der diesjährigen Hauptklettersaison, die seit wenigen Tagen beendet ist, starben elf Menschen.

Wegen des Andrangs vieler Bergsteiger im kurzen Zeitfenster günstigen Wetters war es zu langen Wartezeiten am Gipfel gekommen.

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