Mossul: Irakische Armee verhaftet fünf deutsche IS-Frauen

In Mossul werden 20 Dschihadistinnen aufgegriffenen. Fünf von ihnen sollen aus der Bundesrepublik stammen. Eine Spur führt nach Sachsen.
von  Lisa M. Albrecht
Die Frauen wurden beim Kampf um die einst blühende Stadt Mossul verhaftet.
Die Frauen wurden beim Kampf um die einst blühende Stadt Mossul verhaftet. © dpa

Berlin/Mossul - Sie waren Teil der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS): Bei einer Militäroperation in der irakischen Stadt Mossul sind offenbar fünf Dschihadistinnen aus Deutschland festgenommen worden. Ein Offizier der irakischen Anti-Terror-Kräfte berichtete von 20 Kämpferinnen, die am vergangenen Donnerstag in der Altstadt aufgegriffen worden seien, darunter fünf deutsche. Der Offizier berichtete weiter, die Frauen hätten sich in einem Tunnelsystem der Terrormiliz versteckt. Sie hätten Waffen und Sprengstoffgürtel in ihrem Besitz gehabt.

Unter den IS-Kämpferinnen befindet sich angeblich auch eine 16-jährige Schülerin aus Sachsen: Wie die "Welt" berichtet, könnte es sich um die vermisste Linda W. handeln. Sie lebte in Pulsnitz nahe Dresden und verschwand im Sommer 2016, kurz nachdem sie zum Islam konvertiert war. Sie soll über Internet-Chats mit IS-Anhängern in Kontakt gestanden haben. Die Staatsanwaltschaft in Dresden ermittelte gegen sie wegen der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat, stellte die Ermittlungen wegen Abwesenheit des Mädchens aber ein.

Irakische Armee: Alle Frauen über 30

Dem widerspricht eine Aussage der Irakischen Armee: Alle Frauen seien älter als 30 Jahre, sagte ein Offizier der irakischen Anti-Terror-Einheiten. Bei ihnen handele es sich um Kämpferinnen, die andere ausgebildet und für die IS-Polizei gearbeitet hätten. Sie seien über die syrische Stadt Al-Rakka nach Mossul gekommen und würden weiter befragt.

Wie die Münchner Polizei mitteilt, gebe es derzeit keine Erkenntnisse, ob sich die IS-Sympathisantin Elif Ö. unter den Festgenommenen befindet. Das damals 16-jährige Mädchen aus Neuried hatte sich 2015 radikalisiert und war nach Syrien gereist, um sich dem IS anzuschließen.

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