Mogelpackungen: Gratis-Konten mit Tücken

Wer fürs Girokonto Gebühren zahlt, ist selbst schuld, könnten Kunden denken, die der Werbung von Banken Glauben schenken. Meistens entpuppen sich vermeintliche Kostenlos-Angebote als Mogelpackung.
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Wer fürs Girokonto Gebühren zahlt, ist selbst schuld, könnten Kunden denken, die der Werbung von Banken Glauben schenken. Meistens entpuppen sich vermeintliche Kostenlos-Angebote als Mogelpackung.

MÜNCHEN Fast jede Bank bietet ein Gratis-Konto – doch nur in den seltensten Fällen kommen Kunden tatsächlich ohne Kosten davon, berichet die Stiftung Warentest.

Die EC-Karte und die Kreditkarte kosten extra. Die Tester untersuchten 114 Kontomodelle von von 73 Banken. Das Ergebnis: Meistens wird schon für die EC-Karte, ohne die ein Kunde kaum auskommt, Geld verlangt, und erst recht für eine Kreditkarte. Nur 21 Konten boten Gratis-EC-Karten. Mit Kreditkarte waren gerade noch einmal acht Konten kostenlos.

Ohne einen bestimmten monatlichen Geldeingang werden Gebühren fällig. Bei insgesamt 36 Kontomodellen von 30 Banken muss hinter dem Angebot „kostenloses Girokonto“ aus anderen Gründen ein „aber“ stehen. Diese Banken stellen unterschiedlichste Bedingungen. Sie fordern zum Beispiel einen regelmäßigen Geldeingang pro Monat, die Überweisung des Geldes in einer Summe, den Kauf eines Genossenschaftsanteils, einen Sparplan mit regelmäßigen Einzahlungen, ein kontinuierliches Guthaben bei der kontoführenden Bank oder begrenzen die monatlichen Buchungen. Sonst verzichten die Institute nicht auf die Kontoführungsgebühr.

Online-Kunden werden bevorzugt. Für die Banken und Sparkassen sind Filialen, in denen die Kunden Überweisungsaufträge abgeben, Geld einzahlen oder abholen, eine teure Angelegenheit. Deswegen versuchen sie mit niedrigen Gebühren möglichst viele Kunden für ein Online-Konto zu gewinnen. Dagegen ist eigentlich nichts einzuwenden. Schließlich sind Online-Konten ständig vom heimischen Computer aus erreichbar und deswegen auch bequem. Allerdings weisen die Tester darauf hin, dass die Bank eine vertrauenswürdige Sicherheits-Software nutzen sollte. Schließlich will kein Kontoinhaber Betrügern Zugriff auf sein Vermögen bieten.

Nach wiederholten Hacker-Attacken bieten die meisten Banken heute ein sicheres Verfahren, bei dem die Identität des Kontonutzers bei jedem Zugriff aufs Konto nicht nur durch eine Geheimzahl, sondern auch durch Transaktionsnummern geprüft wird.

Die Zahl der Geldautomaten prüfen. Die Kosten für das Konto sollten nicht das einzige Kriterium für die Entscheidung des Kunden sein. Wer ständig Extra-Gebühren am Automaten der Fremdbank zahlen muss, weil seine Bank nur wenige Automaten zum Geldabheben bietet, zahlt drauf.

Die Sparkassen-Finanzgruppe bietet in Deutschland rund 25700 Geldautomaten. Bei den Volks- und Raiffeisenbanken sind es 18600 Automaten.

Die Cash Group ( Deutsche Bank, Commerzbank, Unicredit Bank, Postbank) verfügt über 9000 Automaten und lässt auch an Shell-Tankstellen Geld ausgeben.

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