Mode - auf den Hund gekommen

Das Geschäft blüht, die Modelle werden immer spleeniger - doch brauchen Zamperl wirklich Winterkleidung?
von  mh
Drei Windhunde mit Wintermänteln im Partnerlook - glücklich schauen sie nicht drein
Drei Windhunde mit Wintermänteln im Partnerlook - glücklich schauen sie nicht drein © dpa

 Das Geschäft blüht, die Modelle werden immer spleeniger - doch brauchen Zamperl  wirklich Winterkleidung?

MÜNCHEN Sie tragen trendige Strickpullover, modische Outdoorjacken oder taillierte Bodys mit Pelzkragen: Gassi gehen mit Hunden gleicht besonders im Winter eher einer Modenschau. Weil der Handel immer mehr Kleidungsstücke für den Vierbeiner anbietet, protzen Herrchen und Frauchen gerne mit ihrem schicken Zamperl. Doch notwendig sind wärmende Kleidungsstücke für die Fell tragenden Tiere in den seltensten Fällen.

Sogar bei Hundebesitzern gehen die Meinungen darüber weilt auseinander. „Sie mag das. Sie wackelt dann immer so mit ihrem Hinterteil, sagt zum Beispiel Adrianne Straub über ihre Hündin Donna. Die Kurzhaardackel-Dame steckt in einem schwarz-rot-grauen Strickoberteil. Hosenträger inklusive. Ein angedeuteter Rock akzentuiert den Hüftschwung.

Wer sich in Fachgeschäften umhört, erfährt, dass viele Hundebesitzer ähnlich denken. Sandra Neuwerck hat deshalb gerade neue Pullover bestellt. „Sobald es kälter wird, kommen viele Kunden“, sagt die Filialleiterin von „V.I.Pets“. Wer möchte, kann hier für eine Kombi aus wärmender Weste und Regencape schon mal mehr als 300 Euro auf den Tisch legen. „Der Markt hat mittlerweile eine große Bandbreite“, erklärt Neuwerck.

 „Schmarrn“, sagt dagegen Judith Brettmeister vom Münchner Tierschutzverein. Ihre Hündin lässt sich so etwas nicht anziehen, macht sich dann ganz steif“. Tatsächlich gibt es Hunde, denen – zumindest bei klirrender Kälte – ein gewisser Wärmeschutz hilft. Zum Beispiel Tiere mit sehr dürftigen, kurzen Fell, sehr alte oder kranke Hunde. Auch Windhunde sind eher kälteempfindlich.

Aber auch bei diesen Tieren sei vor der Anschaffung von Winterkleidung zu überlegen, ob es bei klirrender Kälte nicht sinnvoller ist, mit dem Hund lieber mehrere kurze Ausflüge ins Freien zu machen, als einen ausgedehnten. Im übrigen zeige der Hund sehr schnell, wenn es ihm zu kalt ist, dann kann man entsprechend darauf reagieren. Dies gelte aber ohnehin nur für wirklich strengen Frost, bei den derzeitigen Temperaturen rund um den Gefrierpunkt, brauche kein Hund einen Kälteschutz.

 

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